Eine unerwartete Begegnung - Ramsay & Zerina

Wie konnte sie so von mir denken? Nachdem ich ihr solche Schmerzen angetan hatte? Ich war mir ziemlich sicher, dass ich ihren Kopf nicht verletzt hatte. Ich konnte nicht glauben wie gutgläubig Zerina war. "Wie könnt Ihr Euch da sicher sein? Ihr kennt mich nicht sonderlich lange, woher wisst Ihr, dass ich nicht einfach nur ein guter Lügner bin?"
Als sie sagte, dass sie mich küssen wollte blieb ich für einen Moment still. Meine innere Stimme meldete sich wieder. "Glaub ihr nicht, dass ist eine Lüge. Du hast gesehen wie gut sie lügen kann. Ihren Worten kannst du nicht trauen. Schlag sie! Schlag sie!!!" Trotz der Stimme in meinem Kopf senkte ich langsam meine Hand mit dem Gürtel und blickte Zerina weiterhin verwirrt und skeptisch aufgrund ihrer Worte an. "Ihr wolltet es?! Wie sollte ich Euch das glauben können? Ich habe Euch letzte Nacht misshandelt, geschlagen und belogen. Aus welchem Grund könntet Ihr mich küssen wollen außer Euren süßen Hintern zu retten? Überlegt Euch Eure Worte gut." drohte ich ihr.
Ich konnte ihr einfach nicht glauben. Noch nie in meinem Leben hatte jemand etwas aus Zuneigung für mich getan....Obwohl ich einen Funken Wahrheit aus Zerinas Worten heraushören konnte, welchen ich jedoch in meiner Verwirrung nicht wirklich wahrnahm. Langsam hob ich meine Hand mit dem Gürtel erneut.

"Weil ich in Eure Augen gesehen habe." gab sie ernst zurück. "Man kann vieles vortäuschen, aber nicht das." Zerina war sensibel genug, auf derartige Zeichen zu achten. Gerade und vor allem WEIL Ramsay sie bereits verletzt hatte.
Von dem, was in ihm vorging, von seinem inneren Kampf mit sich selbst, ahnte sie hingegen nichts. Sie hoffte einfach nur, dass ihre Worte und Taten ihn irgendwie erreichten.
Misstrauen schlug ihr wie eine Welle entgegen, was sie nachvollziehen konnte. Aber er versetzte sich nun in ihre Lage, was ein gutes Zeichen war, wie Zerina fand. Sie wich nicht, als er den Gürtel hob, sah auch nicht hin, sondern konzentrierte sich weiter auf Ramsay. Immer noch war sie ihm recht nahe. "Ich hätte Euch vorhin das Messer abnehmen können, dessen bin ich sicher und ich gebe zu dass ich für einen Augenblick mit dem Gedanken gespielt habe, es zu tun. Aber ich habe es nicht getan, weil ich Euch beweisen möchte, dass Ihr mir trauen könnt." Ihre Stimme klang noch immer leise, aber fest. Langsam und leicht zitternd hob sie eine Hand und legte sie an Ramsays Wange, um diese sanft zu streicheln. "Ich weiss, dass Ihr im Grunde kein schlechter Mensch seid. Ich weiss es einfach! Und dieses Wissen hat mich dazu verleitet, Euch zu küssen." Was die reine Wahrheit war.

"In..meinen Augen?" fragte ich sie. Konnte es wirklich sein, dass sie etwas für mich empfand? Für mich, einen sadistisch veranlagten Bastard. "Hör nicht auf sie, sie will dich hinters Lich führen" hörte ich meine innere Stimmer sagen.
Als sie auf mein Messer zu sprechen kam stuzte ich für einen Moment. "Mein..Messer?" fragte ich leicht neben mir stehend. "Siehst du, sie hat mit dem Gedanken gespielt dich zu töten" schallte die Stimme. Aber sie hatte es nicht getan. Sie hatte die Gelegenheit und hatte es nicht getan. Ich begann zu lächeln. "Ihr wäret nicht normal, wenn Ihr nicht wenigstens den Gedanken gehabt hättet mich zu töten." Ich konnte langsam wieder klare Gedanken fassen. Sie schien wahrlich etwas für mich zu empfinden. Das glaubte ich ihr nun voll und ganz. Ich fühlte mich anders als sonst. Es gab wirklich Menschen die mich mögen konnten.
Ich verdrang meine innere Stimme fürs erste und gab Zerina meinerseits einen Kuss.

"Ja. Ich weiss, so etwas fällt einem selbst nicht auf, aber neben dem ganzen Wahnsinn in Euren Augen ist da eben noch etwas anderes." Etwas, für das es sich zu kämpfen lohnte! Ramsay wirkte gerade so unsicher wie ein kleiner Junge, der ins tiefe Wasser steigen sollte, obwohl er nicht schwimmen konnte.
Zerina selbst fühlte sich nun ein wenig unwohl. Aber sie wollte ehrlich zu ihm sein, daher nickte sie bestätigend. "Ich habe nicht mehr an das Messer gedacht."
Dann musste sie sogar leicht lachen. Offenbar erwachte Ramsay langsam aus seiner Trance. Gerade als ihr Lachen ein wenig verebbte und sie etwas erwidern wollte, küsste er sie nun jedoch. Von sich aus. Erleichtert erwiderte sie den Kuss und wagte nun doch vorsichtig, ihre Arme um Ramsay zu legen. Sie wollte ihm nahe sein.

Während wir uns küssten legte Zerina ihre Arme um mich. Ich erwiederte ihre Umarmung und drückte sie an mich. Ich konnte ihren warmen Körper an dem meinen fühlen. Ein wahrlich wunderbares Gefühl. Während wir uns küssten führte ich sie behutsam Richtung Bett und drückte sie in auf die seidene Decke.
Ich löste mich von ihr und sprach voller Lust: "Wollen wir das Bett einweihen meine Liebe." Ich konnte die Antwort von ihr nicht abwarten, küsste sie stattdessen erneut und begann mich auszuziehen. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, hoffte aber insgeheim, dass sie mir meine Stürmischkeit nicht übel nahm.

Sie liess zu dass er ihre Arme um sie legte und sie näher an sich zog. Sanft lächelte sie in den Kuss hinein, welchen sie nun von sich aus ein wenig vertiefte. Abermals schlug ihr Herz auf diese für sie so seltsame und fremde Art, rascher. Leicht schmiegte sie sich an ihn und liess es auch zu, dass er sie rückwärts zum Bett dirigierte. Ein kurzer Schmerz durchzuckte ihren Rücken, welchen die kühlen Laken jedoch bald linderten. Ramsays Frage liess sie unbeantwortet, doch als sie sah, dass er sich auskleidete, tat sie es ihm nach, ohne weiter darüber nachzudenken. Es schien beinahe so als hätte sich ihr rationales Denken ausgeschaltet. Sehnsucht überkam sie...Sehnsucht nach diesem Mann. Und ebendiese liess sie wohl auch ihre Scheu verlieren. Nachdem sie nackt war, liess sie das Kleid achtlos zu Boden fallen und räkelte sich sogar verführerisch auf dem Bett, Ramsay nicht aus den Augen lassend.

(OOC: FSK? )

Entkleidet wie ich war stand ich lächelnd über der vor mir liegenden Frau. Wie schnell sich die Dinge doch ändern konnten. Es war erst einen Tag her, dass ich mir Zerina gewaltsam genommen hatte und nun gab sie sich mir bereitwillig hin. Ich konnte immer noch nicht wirklich daran glauben, dass sie Gefühle für mich haben konnte. Der Wunsch ihr Schmerzen zuzufügen, ihr weh zu tuen, war zunächst verschwunden. Ich verwarf meine Gedanken und konzentrierte mich auf die im Bett liegende nackte Frau.

Natürlich verspürte sie noch Unsicherheit. Wie könnte sie auch nicht? Doch verflog diese, als sie Ramsays begehrende Blicke auf sich spürte. Sie schienen ihre Haut versengen zu wollen und Zerina liess sich von diesem Feuer anstecken, drehte sich auf den Rücken und lockte Ramsay mit dem Zeigefinger zu sich.

tbc: FSK 18 Bereich

cf: FSK 18 Bereich

Nach baldiger Zeit schlief sie einfach ein, erschöpft aber zufrieden. Als sie ihre Augen aufschlug, war es bereits hell im Zimmer. Noch immer ruhte ihr Kopf auf Ramsays Brust und nun, während sie so dalag, kam ihr die vergangene Nacht wieder in den Sinn. Sie hatten tatsächlich...Und es hatte ihr gefallen! Was er ihr in der Nacht davor angetan hatte, verblasste mehr und mehr, stattdessen fiel ihr ein, dass in dieser Nacht ja eine Wache vor der Tür gestanden und womöglich alles gehört hatte...Wie unangenehm! Aber zugleich hatte dieser Gedanke auch etwas erheiterndes an sich. Langsam und vorsichtig, um Ramsay nicht zu wecken, hob Zerina ihren Kopf, um dem Mann, mit dem sie eine so wunderbare Nacht erlebt hatte, sanft ins Gesicht zu blicken. Gern hätte sie irgendetwas für ihn getan, um sich dafür zu bedanken und so kam ihr ein Einfall. Auf Zehenspitzen schlich sie aus dem Bett und zur Tür, um festzustellen, dass diese abgeschlossen war. Hm. "Psst!" wisperte sie und von draussen ertönte prompt die Antwort. "Ich habe Anweisung, niemanden heraus- oder herein zu lassen." Zerina stutzte kurz, sprach ihren Wunsch dann jedoch offen aus. "Wärt Ihr so freundlich und würdet uns ein Frühstück bringen lassen...? Der hohe Lord Bolton ist nach der vergangenen Nacht doch recht erschöpft." Draussen hörte man leise die Rüstung des Mannes klirren, er liess sich mit der Antwort Zeit. Schliesslich erfolgte sie doch. "Dies war nicht zu überhören, Mylady, sodass ich Euer Anliegen nachvollziehen kann. Ich werde alles veranlassen." Das Geklapper entfernte sich und liess Zerina leise lächeln. Wahrscheinlich würde es dann gleich klopfen und wenn Ramsay öffnete, erwartete ihn eine Überraschung. Zerina freute sich. Leeeeise schlich sie zurück ins Bett.

cf: FSK 18 Bereich

Mein ruhiger, erholsamer Schlaf wurde durch eine Bewegung im Bett gestört. Langsam öffnete ich meine Augen, kniff sie für einen Moment zusammen damit sie sich an die Helligkeit des Tages gewöhnen konnten. Der Grund der mich aufweckte war Zerina, die sich vorsichtig ins Bett zurücklegen wollte. Wo war sie gewesen? Was hatte sie getan? Eigentlich war es nicht wichtig. Die Wache vor der Tür sorgte dafür, dass niemand ohne meine Erlaubnis das Zimmer verlassen durfte.
Bei Zerinas Anblick begann ich vor Freude und glücklicher Erinnerung an die vergangene Nacht an zu lächeln. "Guten Morgen meine Liebe. Hattet ihr eine erholsame Nacht?" Ich setzte mich auf und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ich konnte immer noch nicht wirklich glauben, dass sie sich mir freiwillig hingegeben hatte und zwar nicht nicht aus Furcht sondern aufgrund von Gefühlen zu mir.
Dann klopfte es überraschender Weise an der Tür. Ich wandte meinen Blick ihr zu. Wer konnte es wagen uns in unserer Zweisamkeit zu stören? Ich erhob mich aus dem Bett, nackt wie ich war, zu verbergen hatte ich eh nichts, und ging zur Tür. Es klopfte erneut. "Wer ist da und stört mich in so früher Stunde?" fragte ich mit ruhiger Stimme durch die Tür hindurch. "Ich bringe Euch Euer Frühstück MyLord." Ich erkannte die Stimme als die des Wachmanns vor der Tür wieder. Frühstück? Was für Frühstück? Ich hatte kein Essen beordert und was noch wichtiger war: wieso hatte die Wache ihren Posten verlassen?
Handelte es sich um eine Falle unserer Gastgeber? Ich wandte Zerina kurz einen Blick zu, lächelte um ihr nichts von meinen Befürchtungen zu offenbaren. Ich musste herausfinden was vor sich ging. "Sodann öffnet die Türe." sagte ich mit einem freudigen Unterton in der Stimme. Kurz darauf hörte ich wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte und die Türe aufging und wie ich erwartete hatte der Soldat vor der Tür stand. Er blickte leicht überrascht als ich nackt vor ihm stand und blickte leicht beschämt zur Seite. "Ähh..Hier MyLord. Euer Essen" sprach er. Ich lächelte. "Tretet ein mein Freund, genießt dieses herrlich aussehende Frühstück doch mit uns." antwortete ich mit einem Ton in der Stimme, der keine Widerrede erlaubte. Der Soldat trat verunsichert ein und warf einen Blick auf Zerina. Wie konnte er es wagen?

Als sie zurück zum Bett trat, war Ramsay erwacht und begrüsste sie mit einem freundlichen Lächeln, welches sie, leicht errötend, erwiderte. Nun, da die Leidenschaft der vergangenen Nacht ein wenig abgeflaut war, spürte Zerina wieder die altbekannte Schüchternheit in sich. "Guten Morgen. Ja, die hatte ich in der Tat. Ich hoffe, Ihr habt ebenfalls wohl geruht...?" Es war seltsam, noch immer die höfliche Anrede zu nutzen, nach der Nacht...
Sie schmunzelte als er ihre Stirn küsste. Eine so vertrauliche Geste.
Da klopfte es auch schon an der Türe und Zerina wurde endlich wieder bewusst dass sie nackt war. Hastig schnappte sie sich die Decke vom Bett und hüllte sich in diese. Um ihr Kleid überzuziehen, fehlte nun schlichtweg die Zeit, denn die Wache betrat auch schon den Raum.
Zerina wünschte dem Mann peinlich berührt lächelnd einen guten Morgen, woraufhin dieser sie kurz musterte, bis ihm wohl bewusst wurde, dass sich dies nicht schickte. Er räusperte sich und konzentrierte sich beinahe gezwungen betont auf Ramsay. Dass die Wache allerdings zum Essen bleiben sollte, hatte Zerina so nicht geplant...Allerdings wollte sie nun auch nicht unhöflich sein und den Mann fortschicken. "Es...war meine Idee." bemerkte sie leise. "Es sollte eine Überraschung sein."

Ich blickte kurz zu Zerina. Zum Glück hatte sie sich in die Decke gehüllt ich hätte es nicht ertragen, dass der Wächter sie entblößt gesehen hätte. Ich wandte meinen Blick von ihr ab und konzentrierte mich voll und ganz auf den Mann, der in Rüstung und mit Tablett in der Hand vor mir stand. Zerinas Worte drangen nicht bis zu mir durch. Meine innere Stimme drang lauter zu mir durch. "Er ist ein Verräter und wollte dich und die Frau töten. Bring ihn dazu es zuzugeben. Du kannst ihn damit nicht davon kommen lassen. Schmerzen bringen jeden dazu die Wahrheit zu sprechen."
Ein Lächeln kam auf mein Gesicht. Ich hatte einen Plan. "Stellt das Tablett doch bitte auf dem Tisch ab." sagte ich freundlich. Er drehte mir den Rücken zu und ging auf den Tisch zu. Währenddessen schloss ich die Tür leise und folgte ihm mit schnellen, unauffälligen Schritten. Als ich hinter ihm stand griff ich an seinen Gürtel und zog sein Schwert aus dessen Scheide. Erschrocken drehte er sich um. "Was..?" Ich drückte die Spitze der Klinge leicht an den Hals des Mannes. "Ihr solltet lieber leise sein, wenn Ihr dieses Zimmer jemals wieder verlassen wollt." Ich blickte an ihm herab. "Zieht Eure Rüstung aus. Sofort." befahl ich ihm mit Nachdruck. "Wieso tut Ihr das Lord Bolton?" fragte der Soldat verwirrt., während er anfing die Teile seiner Rüstung abzulegen. Ich wollte von keiner versteckten Waffe überrascht werden, wenn ich mein Spiel begann.

Als Ramsay zu ihr sah, bedachte sie ihn mit einem kleinen Lächeln, doch er erwiderte es diesmal nicht, sondern schien eher mit dem Mann beschäftigt.
Zerina sprach nicht, mischte sich zunächst nicht ein. Erst als das Tablett abgestellt wurde und Ramsay plötzlich das Schwert der Wache in der Hand hielt, entfuhr ihr ein spitzer Schrei. Rasch und ohne darüber nachzudenken, trat sie hinzu, die Decke fast an ihren Leib gepresst. "Bitte...Ich habe das Frühstück in Auftrag gegeben." Sie hoffte, dass Ramsay dies irgendwie beschwichtigen würde, doch er verlangte von dem Mann, dass dieser seine Rüstung ablegte. Was hatte er nur vor...? Furcht schnürte ihr die Kehle zu und sie erkannte dass es klüger war, zurückzugehen. So setzte sie sich auf die Bettkante, um die Szenerie von dort aus zu beobachten.

Für einen Moment hielt ich in meinem Tuen inne. Ich meinte Zerinas Stimme vernommen zu haben. Aber kaum hatte ich gestoppt flüsterte die Stimme in meinem Kopf. "Da war nichts. Mach weiter." Ich tat wir mir geheißen.
Ich lachte laut auf als der Mann mich fragte wieso ich es tat. Als ob er es nicht wüsste. "Ich denke du bist dir darüber ganz genau im klaren worum es hier geht." Als er schließlich seine Rüstung abgelegt hatte deutete ich mit einer Kopfbewegung auf einen der Stühle, die um den Tisch standen. "Setzen." Langsam und auf die Klinge an seinem Hals achtend setzte er sich auf den Stuhl. "Wenn Lady Cerwyn hiervon erfährt, wird sich Euch einsperren lassen Bastard. Euch und Eure Hure." Er blickte auf Zerina. Ich zuckte bei dieser Anrede leicht zusammen und schlug ihm mit meiner freien Hand ins Gesicht, so hart, dass ich seine Zähne knirschen hören konnte. "Ich bin der festen Überzeugung, dass Lady Cerwyn nichts dergleichen tuen wird." Ich blickte kurz zu Zerina. "Und wage dich sie noch einmal anzuschauen, geschweige denn ihren Namen zu verunreinen, reiße ich dir die Augen aus." Er hob seinen Kopf und starrte mir in die Augen. "Ihr könnt..." Weiter ließ ich ihn nicht kommen, sondern schlug ihn erneut. Dieses Mal spuckte er einen blutigen Zahn aus.

Unbehaglich verfolgte sie die Szenerie. Ramsay wollte nicht auf sie hören und ihr wurde zunehmend bewusst dass er schlicht ein neues Opfer gefunden hatte. 'Ich tue das gern. Deshalb mache ich das...Es bereitet mir Freude...' Das waren doch seine Worte gewesen, nicht wahr? Zerina schluckte hart als sie derart angesprochen wurde, aber sie konnte den Mann verstehen. Wahrscheinlich dachte er, dies wäre en abgekartetes Spiel. Das schöne Frühstück, welches sie gemeinsam mit Ramsay geniessen wollte, ward vergessen. Wieder schluckte sie und spürte Tränen in sich aufsteigen als sie sah dass Ramsay die Wache schlug, sodass diese einen Zahn ausspuckte. Tief und zitternd durchatmend, trat sie langsam hinter Ramsay, legte ihre Arme um ihn und schmiegte sich sanft an seinen Rücken. Sie musste sich eingestehen dass es ihr auf eine Art schon gefiel, so verteidigt zu werden...Sehr sogar. Doch sie wusste auch, dass der Mann unschuldig war und so eine Behandlung nicht verdiente. "Liebster..." flüsterte sie hinter ihm und liess ihre Hände leicht über seine Brust wandern. "Denkt Ihr wahrlich, dass er es wert ist?"

Ich schreckte kurz auf als ich plötzlich von hinten berührt wurde und anschließend Zerinas zarte Stimme vernahm. Sie legte ihre Arme um mich und begann ihre Hände über meine Brust wandern zu lassen. Was keineswegs ein schlechtes Gefühlt war.
Ich ließ die Spitze des Schwertes an der Kehle des Wächters ruhen, während ich meinen Kopf leicht Richtung Zerina wendete. "Meine Liebste ich weiss, dass Ihr ein gutmütiges Wesen habt. Aber ich bitte Euch: nehmt diesen Kerl nicht in Schutz. Er ist ein böser Mensch der uns Schaden möchte und außerdem nicht in der Lage ist Befehle zu befolgen. Ich bitte Euch, bei den Gefühlen die wir Gestern Nacht geteilt haben: lasst es mich tuen." Der letzte Teil war eher ein Flehen, als eine Bitte...Ein Flehen? Was war nur los mit mir? Ich flehte doch keine Frau an etwas für mich zu tuen. "Siehst du sie verändert dich nach ihrem Willen. Ich habe dich gewarnt" höre ich meine Stimme wieder.
Ich wollte diesem Mann Schmerzen zufügen mit genau einem solchen Verlangen, wie ich gestern Zerina wollte.

Er wandte ihr seinen Kopf halb zu und sie bedachte ihn mit einem traurigen Lächeln, mit welchem sie ihm leider widersprechen musste. "Es ist meine Schuld." meinte sie leise. "Als Ihr noch schlieft, habe ich mich zur Tür geschlichen und ihn darum gebeten, uns oder eher Euch, Frühstück bringen zu lassen. Ihr solltet also eher mich, statt ihn strafen, denn der Mann hat nur seine Pflicht getan."
Sie vernahm den beinahe flehentlichen Klang seiner Stimme und was sie empfand, war Mitleid. Weshalb nur zwang ihn sein Geist, derlei böse Dinge zu tun? Zerina löste sich von Ramsay und trat einen Schritt zurück.

Wie war das? Sie hatte ihm den Auftrag gegeben seinen Posten zu velassen?! Ich verzog kurz die Miene. Das bedeutete wohl, dass er kein Verräter war. Aber ich konnte ihn immer noch dafür bestrafen, dass er meine Befehle unter Zerinas gestellt hatte.
Ich erwiederte ihr Lächeln. "Eine wahrlich schöne Idee meine Liebe. Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass der Mann seinen Posten verlassen hat." Ich hielt kurz inne. "Ihr wollt tatsächlich seine Strafe auf Euch nehmen? Ich denke nicht, dass Ihr das wahrlich wollt."
Zu meiner Zufriedenheit trat Zerina einen Schritt zurück und ich konnte mich wieder der Wache zuwenden. Ich blickte den Mann an und lachte auf. "Hahaha. Meine Liebe hier hat mehr Mut als du. Würdest du ihr selbstloses Angebot annehmen?" Er starrte mich hasserfüllt an. "Ihr seid wahnsinnig, Bastard." Mein Lächeln verschwand und ich schlug ihn erneut. Benommen durch den Schlag hing er nun im Stuhl und blickte zu Boden.
Ich sprach Zerina nett an, ohne sie dabei anzuschauen. "Meine Liebe, bitte sei so gut und hole mir meinen Dolch." Ich würde meinen Spaß mit der Wache haben und mein Dolch war ein wichtiger Bestandteil dafür. Das Schwert war dazu zu groß.