Der Thronsaal Joffrey und Brienne

First Post

Sie hatte keine Ahnung wo Jaime war. Und das beunruhigte sie. In den letzten Monaten hatte sie nichts anderes getan, als auf den Lannister-Sproß aufzupassen und sich sein Gequatsche anzuhören. Sie hatte ihn durch Dreck, Wasser und Wälder geschleift, ihn wieder aufgelesen, wenn er gestürzt war, sein Fieber behandelt und ihn vor Strauchdieben beschützt. Nicht, weil sie ihn so sympathisch gefunden hatte, sondern weil sie ein Versprechen gegeben hatte. Jetzt war Jaime nicht an ihrer Seite und sie zum König gerufen worden. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Brienne hatte nicht oft mit Jaime über Joffrey gesprochen, aber das hatten sie auch nicht müssen, denn die Gerüchte hatten sich mittlerweile verbreitet. Die Gerüchte, dass der König kein guter König war. Und kein guter Mensch.

Brienne hatte saubere Kleidung erhalten. Hose, Tunika und Stiefel. Sie trug leichte Armschienen, einen Gürtel und ein das alte Schwert in der Schwertscheide. Eine Rüstung hatte sie noch nicht erhalten. Würde sie vermutlich auch nicht so schnell. Das blonde kurze Haar hatte die große Frau aus dem Gesicht genommen. Die markanten Züge drückten Misstrauen aus und ihre Augen funkelten wachsam, als sie sich dem viel besungenen Eisernen Thron näherte vor dem König Joffrey stand.

In einer einzigen fließenden Bewegung glitt sie vor den Stufen auf ein Knie und senkte den Blick. "Hoheit." sagte sie und wartete darauf, dass der Herrscher der Sieben Königreiche das Wort an sie richtete.

Joffrey war gerade aus seinen Gemächer zum Thronsaal beordert wurden, da die Wachen eine fremde Frau hier her gebracht hatten. Er fragte sich, was das denn wieder sollte? Manchmal gab es Tage, da kam es ihm so vor, als ob nur sinnlose Dinge geschehen würden. Jedenfalls machte er sich auf den Weg. Es dauerte keine 5 Minuten dann war er im Thronsaal und stellte sich vor den Thron. Die Arme vor der Brust verschränkt. Skeptisch musterter er die junge Frau von unten nach oben. Was wollte sie hier und vor allem wer war sie? Er kannte sie nicht, was nicht verwunderlich war, so wenig wie er von der Welt gesehen hatte. " Wer seid ihr und was macht ihr hier? Ich kann mich nicht entsinnen, das ihr ein Bürger Königsmunds seid! Erklärt euch. Sofort!" Das Stehen war ja nicht zum aushalten, deswegen setzte er sich auf seinen Thron und stützte meinen Kopf auf seiner linken Hand ab. das konnte noch was werden.

Der König, auch wenn er noch ein Kind war in ihren Augen, hatte ihr nicht die Erlaubnis erteilt oder eine entsprechende Geste gemacht, dass sie sich erheben durfte und so blieb Brienne wo sie war, während sie seinen Fragen lauschte. Er klang herrisch und ungeduldig. Brienne spürte Zorn in sich aufflammen, doch ihr Vertrauen in die Obrigkeit ließ ihn wieder ersticken.

"Ich bin Brienne Tarth, Lady von Evenfall Hall auf der Insel Tarth, Erbin von Lord Selwyn Tarth, auch genannt Brienne die Blaue, ehemaliges Mitglied der Regenbogengarde." sagte sie schließlich ohne den Kopf zu heben. "Ich bin keine Bürgerin von King's Landing. Die Insel Tarth gehört zu den Stormlands, Euer Hoheit." Das wusste er sicherlich selber und so biss sie sich schnell auf die Lippe. Brienne war nervös. Sie wusste nicht, was sie von dem König zu erwarten hatte.

"Ich bin hier auf Geheiß von... Lady Catelyn Stark." sagte sie und hoffte, dass er ihr nicht alleine dafür den Kopf abschlagen lassen würde. "Ich habe Euren Onkel Ser Jaime Lannister nach Hause begleitet und für seine Sicherheit gebürgt. Deswegen bin ich hier, Hoheit..."

" Ich weiß selber das die Insel Tarth zum Stromland gehört!" sagte Joffrey dann und wies sie mit einer Handbewegung an sich zu erheben. " Ich bin König Joffrey Baratheon, der erste seines Namens, König der Andalen und der ersten Menschen und Beschützer des Reiches! Mein Vater war Robert Baratheon und meine Mutter ist Cersei Baratheon, die dem Hause Lannister entstammt" stellte er sich dann selber kurz vor.

Dann musterte er sie kurz. " So, ihr habt meinen Onkel sicher nach Hause geleitet? Denkt ihr, damit stehe ich in eurer Schuld? Ihr hättet es nicht machen müssen und ich traue meinem Onkel zu, das er selber dazu in der Lage gewesen wäre. Was wünscht Lady Stark? Immerhin seid ihr auf Geheiß von ihr hier! Sprecht rasch, ich habe noch mehr zu tun!"