Besuch in Winterfell- Joffrey&Sansa

Es war Sommer und doch kam es mir vor als wäre der Winter schon da. Hier im Norden war es weit anders, als ich es gewohnt bin. Der Süden ist warm und wie ich finde auch besser. Schon lange sind wir auf den Weg nach Winterfell und ich frage mich, warum mein Vater uns alle mitbringen musste. Ich wäre lieber zu Hause geblieben, aber ich konnte mich ihm nicht widersetzen. Die ganze Familie, Knappen und andere Bedienstete begleiteten uns und so auch meine Onkel. Wahrscheinlich würde ich mich niemals an diesen Ort hier gewöhnen können, aber musste ich das? Wann würde ich denn nochmal hier her kommen? Die Familie Strak kenne ich nur aus den Erzählungen von Onkel Jaime und meinem Vater. Robert Baratheon.

Lange würde es nicht mehr dauern, bis die königliche Familie bei uns in Winterfell eintreffen würde, zumindest sagten meine Eltern das und bei uns war schon alles für den Besuch hergerichtet. Gerade als ich die Burg durch den Eingang verließ und in den Hof trat, rollte ein Junge ein Fass Wein durch die Gegend, bis er beim Festsaal angelangt war und durch die Tür hinein verschwand. Ich war es nicht gewöhnt, dass hier alle umherliefen und solch ein Stress losgebrochen war. Da kommen sie, hörte ich plötzlich jemanden rufen und ehe ich mich versah, versammelte sich auch der rest meiner Familie im Hof.

Wäre ich kein Prinz würde ich ja fragen wie lange es noch dauerte, doch es war mir verwehrt. Außerdem sah ich bereits den Wohnsitz der Starks und ich musste zugeben, dass ich ein klein wenig beeindruckt war, was die Größe anging. Mein Vater ritt zuerst hinein und ich folgte anschließend. Wahrscheinlich haben die Starks den Hof für uns hergerichtet. So war es immer und würde auch immer so sein. Egal wohin wir auch kamen. Als wir das Schlosstor passierten sah ich eine Reihe von Menschen. Einen Manne, eine Frau, 2 Mädchen und 3 Jungen. Warn das die Starks? darüber konnte ich mir keine Gedanken machen, da mich das älteste Mädchen zurzeitig in ihren bann zog und ich sie musterte. Schwach lächelte ich sie an, als ich mein Pferd zum stehen bewegte.

Lange dauerte es nicht, bis die Baratheons durch das große Tor ritten und in der Mitte des Hofes stehen blieben. Mir wurde schon das ein oder andere Mal erzählt, dass der Prinz und Thronfolger Joffrey hieß und in meinem Alter war, weshalb ich besonders gespannt auf ihn war und wie er sich so verhalten würde. Da ich einen blonden Jungen, dessen Pferd hinter dem des Königs geritten war, schließlich sah, nahm ich mal an, dass er der Prinz sein würde und erwiderte sein sanftes Lächeln, während mein Herz schneller zu schlagen begann.

Mein Pferd bekam ich zum stehen und erneut wandte ich meinen Blick durch den ganzen Hof und dann zu den Starks. Mein Vater sprach derweil mit Eddard Stark. Dieser Name war mir in Erinnerung geblieben, da Robert Baratheon öfters über ihn und ihren Sieg über den Irrenkönig gesprochen hat. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Beiden einmal gegen irgendjemanden gekämpft hatten und doch schwieg ich und lauschte dem Gespräch. Was mich allerdings verwundert war die Tatsache, dass sie über eine Frau sprachen und es war gewiss nicht Mutter. Kurz sah ich zu ihr und lächelte sie an. Dann konnte man auch schon meinen Onkel Jaime vortreten sehen. Zum Schluss trat meine Mutter Cersei Baratheon auf Lord Eddard Stark zu und dieser küsste seine Hand. Ob ich das später auch mal tun muss? Andererseits werde ich kein Lord, sondern König.

Ich beobachtete alles genau und als der König vor uns trat knieten wir nieder. Dann begann er erst einmal mit meinem Vater zu sprechen und ich fand das ganze ehrlich gesagt nicht sehr spannend. Danach folgten noch ein paar andere Personen und am Ende die Königin. Schließlich meinte mein Vater, dass wir nach drinnen gehen würden und hinter ihm und König Robert folgten meine Mutter, meine Geschwister und ich. Hinter uns befand sich der Rest und binnen von Minuten waren wir in der großen Halle unserer Burg. Mein Blick wanderte dann immer wieder zu Joffrey, während mein Vater noch mit dem König beschäftigt war und meine Mutter mit der Königin sprach.

Ich stieg von meinem Pferd ab und folgte meiner Familie als einer der Ersten. Als wir die Halle betraten wandte ich kurze Blicke von den Starkkindern ab um sie zu mustern. Es gefiel mir hier ganz und gar nicht. Auch wenn ich zugeben musste, dass Lord Stark recht schön wohnte. Dann verließen er und mein Vater die Halle um irgendetwas zu erledigen. Meine Mutter sprach mit Lady Stark und ich stand da. Ich würde mich nicht in die Gespräche einmischen. Dies hat ein Prinz nicht zu tun. Langsam trat ich auf die scheinbar älteste Tochter der Starks zu und verbeugte mich vor hier, bevor ich ihr einen Handkuss gab. " MyLady! Es freut mich eure Bekanntschaft machen zu dürfen!" Es war mir da schon irgendwie ernst dabei.

Da mir langsam langweilig wurde, war ich erfreut, dass Prinz Joffrey auf mich zukam und mir einen sanften Kuss auf die Hand hauchte. "Die Freude ist ganz meinerseits, MyLord!", antwortete ich lächelnd und es erfüllte mich mit Stolz und einem aufregenden Gefühl, dass er mit mir sprach und von selbst auf mich zugegangen war und nicht erst, wenn seine Mutter vielleicht etwas gesagt hätte. "Ich hoffe Ihr hattet keine all zu schwere Anreise und werdet Euch bei uns wohl fühlen." Dieses Gespräch wollte ich nicht abreißen lassen und auch nicht, dass Joffrey sich wieder von mir abwandte, weshalb ich kurz nachdachte und dann diesen Satz verlauten ließ.

Ich sah zu Sansa Stark und bemerkte, dass sie den Faden des Gesprächs halten wollte. Kurz sah ich nach meiner Mutter, Mycrella und Tommen. Doch meine beiden Geschwister waren wieder auf dem Hof verschwunden und spielten Verstecker. Dies gehörte sich nicht für Prinzen und Prinzessinnen, aber was sollte ich denn dagegen machen? Ich störte mich nicht weiter an ihnen und wandte mich lieber Lady Sansa zu. " Der Norden ist.......anders als meine Heimat. Königsmund, davon habt ihr gewiss schon einmal gehört. Es war eine weiter Reise und ich bin auch etwas müde. Außerdem ist es für mich hier ungewohnt kalt!"

Nachdem ich meinen Satz beendet hatte, bemerkte ich im Hintergrund, dass ein paar Kinder durch die Tür nach draußen liefen. Unter ihnen auch meine kleine Schwester Arya, die wohl ein paar unserer Gäste schon zum spielen überredet hatte - auch wenn es bei ihr irgendwie immer aufs Kämpfen hinauslief, was ich nicht gerade begrüßte. "Natürlich. Unsere Septa hat uns schon viel über Königsmund erzählt und .. auch über Euch und Eure Familie", gab ich Joffrey zur Antwort. "Wir bemühen uns, dass Ihr nicht frieren müsst, mein Prinz" Ich schenkte ihm ein Lächeln und hoffte, dass es Joffrey nicht all zu kalt bei uns sein würde.

Es war mal wieder so typisch für Myrcella und Tommen, aber was sollte man da machen? Sie waren noch Kinder und bei ihnen war alles noch rosarot. Sie kannten das richtige Leben doch überhaupt nicht und sie benahmen sich auch nicht ihrem Alter entsprechend, aber was sollte man machen? " Ich weiß nur über ein paar Dinge was Winterfell angeht bescheid. Über eure Familie habe ich schon so einiges gehört. Mein vater und der Euren kämpfen damals gemeinsam gegen den Irrenkönig Aerys II Targaryen und stürzten ihn von seinem Thron. Mein Vater Robert Baratheon bestieg den Thron und mein Onkel Jaime tötete den alten König!" Wahrscheinlich wusste sie es schon, aber was sollte es? " Was haltet ihr davon mir ein wenig eure Burg zu zeigen. Sie ist bestimmt noch viel größer, als sie den Eindruck macht!" Mutter und Vater waren eh mit anderen Dingen beschäftigt.

Das, was Joffrey mir dann erzählte über meinen Vater, seinen Vater den König und seinen Onkel Jamie, wusste ich bereits. "Seitdem trägt Euer Onkel den Beinamen 'Königsmörder', wenn ich richtig informiert bin", setzte ich seiner Erzählung noch hinzu. Septa Mordane hatte uns das ein oder andere Mal davon erzählt und dabei war auch dieser Name gefallen. Damals glaubte ich nicht, dass dieses Wissen noch einmal wirklich wichtig werden würde. "Ich führe Euch gerne ein wenig durch die Burg, MyLord. Bitte kommt mit mir." Danach drehte ich mich um und ging zu einer Tür, die weiter in einen Gang führte. Diese öffnete ich und ging hindurch. Unser Weg führte uns durch den langen Gang bis ich stehen blieb und in einen Raum ging. "Hier speist meine Familie normalerweise", erklärte ich. Dies war jedoch wohl kaum zu übersehen, da in der Mitte des Raumes ein langer Tisch mit einigen Stühlen herum stand.

" Ja diesen Namen trägt er. Es war richtig von ihm, den Irrenkönig umzubringen. Meine Meinung. Unter dieser Herrschaft hätte ich nicht geboren werden wollen!" kam es dann von mir und als wir den Speisesaal betraten, sah ich mich um. Er war recht klein, doch schlicht und strahlte eine Geborgenheit aus. " Diesen raum finde ich wirklich recht schön. Wisst ihr wo mein Gemach ist MyLady Stark?" erkundigte ich mich dann. Immerhin würde ich schon gerne wissen wollen, wohin es nicht doch verschlagen wird. Doch ich wusste schon jetzt, dass mir dieses Zimmer nicht gerecht wurde, aber diese Tatsache offenbarte ich ihr natürlich nicht.

"Da kann ich Euch nur zustimmen, mein Prinz!", pflichtete ich ihm bei und lächelte Joffrey dabei an. Dabei war diese Aussage nicht einmal gelogen. Ich hätte ebenso wenig wie er unter der Herrschaft des Irrenkönigs geboren werden wollen. Dann fragte er mich, ob ich wüsste, wo sein Gemach ist. "Gewiss. Wartet, ich werde Euch hinbringen." Mit diesen Worten verließen wir den Speisesaal wieder und ich zog die Tür hinter mir zu. Unser Weg führte uns eine Wendeltreppe hinauf und dann den Gang entlang, wo sich die Gästezimmer befanden.  Gleich das zweite Zimmer war für den Prinzen reserviert, also öffnete sich die Tür zu diesem Gemach und trat ein. "Natürlich kann es mit Euren Gemächern in Königsmund nicht gleichgesetzt werden. Trotzdem hoffen meine Familie und ich, dass Ihr Euch trotzdem wohl fühlen werdet." Wir befanden uns in Mitten des Zimmers und ich erblickte die Blumen wieder, die ich heute morgen auf den Tisch des Raums gestellt hatte.

" nein es war schon gut so, dass mein Onkel dieser Herrschaft ein Ende bereitet hatte!" sagte ich dann und folgte Sansa Stark mit großen Schritten zu einem Raum, welcher für die nächsten Tage mein Gemach werden sollte. Kurz sah ich mich um und musterte ihn. " dafür, dass es nicht Königsmund ist, scheint es mir doch recht annehmbar. Habt dank Lady Sansa, aber sagt, wenn ich nun etwas brauche, an welche person kann ich mich da wenden?" Da war ich mir nicht wirklich sicher. Vielleicht verschluckte ich mich ja an einem Apfelstück und dieses blieb mir im Hals stecken. Es würde nicht einmal jemand mitbekommen, wenn ich sterben würde.

"Solltet Ihr was benötigen, könnt Ihr euch immer an die Wachen vor eurem Gemach wenden. Sie werden dann die zuständige Person beauftragen, MyLord", antwortete ich ihm und blieb da stehen wo ich gerade war, bis Joffrey sich umgesehen hatte. Noch immer war seine Anwesenheit für mich etwas ganz Besonderes. Immerhin hatte man nicht jeden Tag den Prinz von Westeros, der zugleich der Thronfolger war, im eigenen Haus.

" Gewiss, dass werde ich. Seht es jedoch nicht als unhöflich oder schlecht an, sollte ich ihre Dienste nicht benötigen. Ihr müsst wissen, ich vertraue nicht jeden und deshalb habe ich meine eigenen Wachen mitgebracht. Sie werden sich denke ich um alles nötige kümmern, während meines Aufenthaltes hier auf Schloss Winterfell!" meinte ich dann und setzte mich kurz auf das Bett. Dann fuhr ich mit meiner Hand über den Stoff. Diesen mochte ich nicht und wenn ich den Stoff berührte dann bekam ich Ausschlag davon. Dann war dies eines der ersten Dinge die geändert werden mussten, sobald das Starkmädchen meine Gemächer verlassen hatte. " Kann man für euch noch etwas tun?" Es gebot der Anstand zu fragen.