Thema: Re: Das nächtliche Lager Di Jan 28, 2014 7:16 pm
Ich hatte mich noch artig bedankt, bevor ich im Zelt verschwunden war, wo ich allerdings nicht gleich wieder einschlafen konnte. Bisher verlief doch alles ganz gut, aber andererseits waren seit meiner Flucht gerade einmal einige Tage vergangen, wenn man die Schiffsüberfahrt miteinrechnete. Ich mochte Jon wirklich, und Samwell war anscheinend auch nett und ich fand es schade, dass ich sie schon würde verlassen müssen, aber das war sicherlich das beste, denn ich wollte nicht, dass sie meinetwegen Ärger bekamen. Es war ihnen ja untersagt, sich mit Frauen einzulassen und um kein falsches Bild zu erzeugen, musste ich meine eigenen Wege gehen. Wohin auch immer mich diese führen würden... Mit diesem Gedanken sank ich schliesslich in den Schlaf, erwachte jedoch beim allerersten Sonnenstrahl, setzte mich leise gähnend auf, richtete mein leicht zerzaustes Haar, so gut es mit den Fingern möglich war und kroch aus dem Zelt. Von den Männern war noch nichts zu sehen und zu hören, einzig Jon lag an dem noch immer ein wenig glimmenden Feuer, ohne Decke, einfach so am Boden. Ich stand eine ganze Zeit lang nur da und betrachtete ihn, sein schlafendes Gesicht. Er wirkte so entspannt und jungenhaft, gar nicht mehr ernst und melancholisch. Ein warmes Lächeln umspielte meine Lippen, während ich mich auf Zehenspitzen zum Vorratswagen schlich, auf dem ich Tassen, abgefülltes Wasser in Flaschen, sowie einige Kräuter, fand. Rasch und leise brachte ich alles zur Feuerstelle, die ich durch kräftiges Pusten wieder aufglimmen liess, füllte Wasser und Kräuter in die Tassen und erhitzte es über dem Feuer. Ich kannte die Kräuter, sie wuchsen auch auf Skagos, daher wusste ich, dass man sie gut zur Zubereitung von Tee verwenden konnte. So erwies es sich nun also doch von Vorteil, dass ich mich als kleines Mädchen immer in die Küche geschlichen hatte, um den Köchen zuzusehen. Sie hatten mir dies und das gezeigt, sehr zum Leidwesen meines Vaters, der immer versuchte, mich von den 'einfachen Leuten' fernzuhalten, doch ich machte da keine Unterschiede.
Jon Schnee Handlanger
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Thema: Re: Das nächtliche Lager Di Jan 28, 2014 8:31 pm
Ich erwachte und blieb noch ein wenig mit geschlossenen Augen liegen. Als ich Bewegungen vernahm öffnete ich sie und sah das Zarah bereits erwacht war und irgendeine Kräutermischung über dem Feuer zu erhitzen schien. Ich sah sie an, blieb aber liegen. Sie sah wirklich schön aus und irgendwie hatte sie diese Ausstrahlung die mich faszinierte. Sie musste in ihrer Vergangenheit vermutlich viel hartes erleben und trotzdem war sie so voller Lebensfreude.
Gast Gast
Thema: Re: Das nächtliche Lager Di Jan 28, 2014 8:42 pm
Während ich werkelte, bemerkte ich nicht, dass ich beobachtet wurde. Ich summte leise eine Melodie aus meiner Heimat und schliesslich war der Tee fertig. Erst nachdem ich die letzte Tasse abgefüllt und beiseite gestellt hatte, sah ich wieder zu Jon und erkannte, dass er inzwischen wach war. Verlegen strich ich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. "Oh, guten Morgen. Ich hoffe, ich habe Euch nicht geweckt...?" Ich nahm eine der Tassen und reichte sie ihm. "Gebt acht, es ist noch heiss. Ich dachte, nach der doch recht kühlen Nacht könnten wir etwas warmes vertragen." Ermunternd lächelte ich ihm zu und nahm mir dann selbst eine Tasse, um in kleinen Schlucken zu trinken. Von den anderen rührte sich anscheinend noch niemand.
Jon Schnee Handlanger
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Thema: Re: Das nächtliche Lager Di Jan 28, 2014 8:55 pm
Nicht doch ich bin bereits seit einer Weile wach. Ich nahm den Tee entgegen und pustete vorsichtig, damit er kühler wurde. Er schmeckte wirklich gut und sie hatte recht, es tat meinem ausgekühltem Körper gut. Habt ihr gut Geschlafen.
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Thema: Re: Das nächtliche Lager Di Jan 28, 2014 10:13 pm
Ich stemmte gespielt empört die Arme in meine Hüften. "Habt Ihr mich etwa beobachtet?!" Oder unangenehmer: Hatte er mitbekommen dass SIE ihn beobachtet hatte, in der Annahme, er schlief...? Ich setzte mich mit meiner Tasse Tee zu ihm. "Nicht so besonders gut, wenn ich ehrlich bin. antwortete ich auf seine Frage. "Aber dieses Lager war mehr als ich erwarten konnte, daher ist es schon in Ordnung." Ich fragte lieber nicht nach, wie er auf dem harten kalten Boden genächtigt hatte, doch offenbar schien ihm dies nicht viel auszumachen. Gerade als ich noch etwas sagen wollte, traten die restlichen drei Männer aus dem Zelt, reckten und streckten sich und liessen sich bei uns nieder. Samwell war der einzige, der mir einen guten Morgen wünschte. Ich erwiderte den Gruss lächelnd und reichte ihm eine Tasse Tee, die er dankbar annahm und trank. Auch den anderen beiden gab ich je eine Tasse, doch einer von ihnen war skeptisch, roch daran und kippte die Flüssigkeit dann fort. "Dieses Hexenzeug sauf ich sicher nicht!" Seinem Kumpel, der gerade trinken wollte, schlug er die Tasse aus der Hand. "He! Was soll das?!" Damit gingen die beiden Männer aufeinander los und ich fragte mich, ob es wohl ein Fehler gewesen war, den Tee zu machen. Dabei hatte ich es doch nur gut gemeint...
Jon Schnee Handlanger
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Thema: Re: Das nächtliche Lager Mi Jan 29, 2014 4:06 pm
Ich brummte genervt was sich mit meiner tiefen Stimme ziemlich bedrohlich anhören musste. Die beiden Männer rauften sich, aber das war ja gang und gebe. Zarah schien ziemlich empört, deshalb legte ich ihr beruhigend meine Hand auf den Arm und sprach leise zu ihr. "Wundert euch nicht das liegt nicht an euch, sie tun so etwas öfters."
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Thema: Re: Das nächtliche Lager Do Jan 30, 2014 4:50 pm
Ich zuckte leicht zusammen als ich Jon's Brummen vernahm, und gleich darauf ein weiteres Mal als ich seine Hand auf meinem Arm spürte. Meine Aufmerksamkeit war auf die sich raufenden Männer gerichtet, daher hatte ich es nicht gleich mitbekommen. Nur zögerlich wandte ich meinen Blick von der Szenerie ab und sah zu Jon. "Warum tun sie das? Was haben sie davon, sich gegenseitig zu vernichten?" Ich hatte derartiges schon auf Skagos nicht nachvollziehen können. Eine der Tassen flog in meine Richtung, ich konnte gerade noch seitlich ausweichen, sonst hätte sie mich am Kopf getroffen. Das genügte! Niemand griff ein, weder Jon, noch Samwell, der ängstlich und in gebührendem Abstand dastand und mit grossen Augen alles verfolgte. Ich erhob mich, als ich sah dass einer der Männer bereits aus der Nase blutete. Langsam trat ich zu den beiden Raufbolden. "Das hat doch keinen Sinn, hört auf! Bitte!" rief ich, doch sie nahmen keinerlei Notiz von mir. Kurzentschlossen griff ich schlichtweg in das keuchende Knäuel und bekam sogar einen Ärmel zu fassen, doch musste ich diesen rasch wieder loslassen, als mir ein Schlag mit dem Ellbogen versetzt wurde. Ich taumelte zurück und fiel auf mein Hinterteil, spürte das Brennen auf meiner Wange und etwas feuchtes, warmes, das an ihr herabrann. Als ich mit dem Handrücken darüberstrich, erkannte ich, dass es Blut war. Entsetzt verharrte ich am Boden. Nie zuvor war ich persönlich in eine solche Situation involviert worden. Die Männer rauften sich immer noch, wurden jedoch langsam schwächer. Wo war ich nur hingeraten?!
Jon Schnee Handlanger
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Thema: Re: Das nächtliche Lager Do Jan 30, 2014 5:07 pm
Schnell ging ich rüber zu Zarah. Das hättest du nicht tun sollen, sie werden sich nicht umbringen. Ich hob sie hoch und setzte sie an eine alte Eiche die in der nähe stand. Dann holte ein Taschentuch aus meiner Tasche und wischte ihr sanft das Blut weg. Ich kann verstehen wenn du uns nicht länger begleiten willst. Sie sollte wissen das er ihr frei stand zu gehen wann immer sie wollte. Die beiden Männer hatten sich mittlerweile getrennt und saßen nun zusammen mit Sam wieder friedlich am, nur noch glimmenden Feuer. Wir alle mussten spätestens in zwei Stunden aufgebrochen sein, bevor die Mittagssonne kam.
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Thema: Re: Das nächtliche Lager Do Jan 30, 2014 5:54 pm
Beschämt wandte ich mich ab, als Jon zu mir trat. "Ich weiss, ich sollte mich nicht schuldig fühlen, aber ich tue es dennoch. Hätte ich doch bloss nicht diesen Tee zubereitet..." Er hob mich einfach auf seine Arme, so rasch und mühelos, dass ich mit grossen Augen in sein Gesicht sah. Wie von selbst hielt ich mich an ihm fest, krallte meine Finger in den Stoff seiner Kleidung und unterdrückte dabei ein Erzittern. Diese Nähe schien für ihn selbstverständlich zu sein, für mich jedoch war sie es ganz und gar nicht. Sein Geruch stieg in meine Nase. Männlich, abenteuerlich... Ich schluckte und war teils froh und fand es teils schade, dass er mich schliesslich absetzte. Mein Rücken lehnte ich gegen den Baumstamm und ich fühlte mich wieder wie ein kleines Kind, das eine Dummheit begangen hatte, während Jon meine Wange betupfte. Mein Blick glitt zu den Männern, die nun friedlich beieinander sassen, so als sei nichts gewesen. Ich sah wieder zu Jon. "Wisst Ihr, mein Vater hat mir immer nachgesagt, ich sei trotzig. Wahrscheinlich lag er damit nicht falsch, denn ich denke mir, dass ich Euch nun erst recht begleiten möchte." Auch wenn das wahrscheinlich eine noch grössere Dummheit bedeutete, als sich in einen Kampf einzumischen. Sanft nahm ich Jon's Hand von meiner Wange und drückte sie leicht, aber dankbar.
Jon Schnee Handlanger
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Thema: Re: Das nächtliche Lager Do Jan 30, 2014 6:14 pm
Nun gut. am Abend war mir ein Ort eingefallen an dem wir vorüber kommen würden. Winterfell, es war nur noch eine einzige Ruine aber man konnte noch dort leben. Ich könnte Zarah dort unterbringen. Ich wollte ohnehin in der Nachtwache anfragen ob ich für eine Weile nach Hause zurück kehren könnte um als letzter männlicher Überlebender Winterfell wenigstens ein bisschen wieder auf zu bauen, damit es als ein Königreich der stärke in Erinnerung bleiben konnte. Solange könnte ich auf Zarah aufpassen und sie hätte einen Platz an dem sie Schlafen könnte. Aber erst einmal würde ich niemandem von meinen Plänen erzählen, sollten diese eventuell scheitern. Ihre Hand war so weich und für den Moment den ich in ihre Augen sah, vergaß ich alles um mich herum. Ein wenig beschämt schaute ich dann zu Boden, es schickte sich schließlich nicht eine Frau so lange an zu sehen. Die Wunde hatte aufgehöhrt zu Bluten und ich steckte das Taschentusch wieder in meine Tasche. Wie geht es euch. Tut es sehr weh? Ich war besorgt, denn sie sollte wegen der Raufbolde nicht verletzt worden sein. Ich würde mir das nicht verzeihen können, zumal ich ihr Sicherheit versprochen hatte.
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Thema: Re: Das nächtliche Lager Do Jan 30, 2014 6:31 pm
Ich ahnte nichts von Jon's Plan oder auch nur im geringsten davon, dass er sich überhaupt solche Gedanken um mich machte. Nun, nachdem er die kleine Wunde an meiner Wange versorgt und ich dankbar nach seiner Hand gegriffen hatte, erwiderte er meinen Blick, sah geradewegs in meine Augen. Ich wollte fortsehen, so wie es mich gelehrt wurde. 'Eine feine Lady wendet stets höflich und bescheiden ihren Blick ab, Kind. Sie starrt nicht. Sie provoziert nicht.' Die Worte meiner alten Amme wanderten mir durch den Kopf, doch ich ignorierte sie. Es war viel zu interessant, in diese dunklen Augen zu schauen, die so vieles gesehen haben mussten...Ich konnte es spüren. Wieder schluckte ich, unfähig, Worte zu finden, aber Jon schlug seine Augen nieder, ehe ich in ihnen versinken konnte, sodass ich wieder zur Besinnung kam und seine Frage beantworten konnte. "Nein, es ist schon in Ordnung, habt Dank Jon." Mir fiel auf, dass ich immer noch seine Hand hielt, und liess sie endlich los, mich leise räuspernd. "Und Ihr? Seid Ihr zufrieden mit dem, was Ihr tut? Sagt Euch Euer Leben zu?" Das interessierte mich wirklich, denn er sorgte dafür, dass es mir gut ging, solang er in meiner Nähe war, also wollte ich auch, dass er sich wohl fühlte. Allgemein, auch bei der Nachtwache. Er schien so ein guter Mensch zu sein, da wollte ich nicht, dass es ihm schlecht ging.
Jon Schnee Handlanger
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Thema: Re: Das nächtliche Lager Do Jan 30, 2014 7:09 pm
Ich wusste nicht was ich ihr auf diese frage antworten sollte, also antwortete ich ihr gar nicht. Ich wusste es war unhöflich , aber ich wusste nicht was ich sonst tun sollte. Ich stand auf und half ihr ebenfalls hoch, dann ging ich zurück zu den anderen, ich holte das Taschentuch heraus mit dem ich Zarah das Blut von der Wange gewischt hatte und ließ es ihn die Glühende Asche fallen. Diese loderte noch einmal auf und verglimmte dann ganz. Ich sah Sam und die beiden anderen an. Also Männer, wir sollten uns zum Aufbruch fertig machen, packt alles zusammen und Sam, hol du doch bitte für jeden ein Brot aus dem Karren, damit wir etwas zum Frühstücken haben. Alle taten wie ihnen befohlen und ich schmiss ein wenig Sand auf das Feuer um es endgültig zu löschen und räumte die Zelte zusammen. Währenddessen Sattelten die beiden Männer die Pferde und beluden sie mit den zusammengebundenen Zeltteilen die ich den beiden gab. Kurz darauf verteilt Sam an alle Brötchen und einen Becher Wasser.
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Thema: Re: Das nächtliche Lager Do Jan 30, 2014 7:45 pm
Noch während mein fragender Blick auf ihm lag, erhob er sich wortlos und zog mich ebenfalls auf die Füsse. Ich erkannte, dass ich mit meinen Fragen zu weit gegangen war und sah betreten zu Boden. Das Lager wurde rasch und sicher abgebaut, und ich konnte nichts anderes tun als dazustehen, bis Samwell zu mir trat, um mir etwas zu essen und zu trinken zu geben. Ich dankte ihm lächelnd und er erkundigte sich ebenfalls danach, ob ich Schmerzen hatte, was ich wiederum verneinte, auch wenn meine Wange natürlich noch brannte. Aber es war auszuhalten. Ich nahm an, dass ich noch öfter Blessuren davontragen würde, denn hier war ich keine Hochgeborene. Das hiess, ich wäre es, wenn ich mich als solche zu erkennen geben würde, doch das wäre schlimmer als alle Schrammen, die man mir zufügen konnte. Nachdem ich das Stück Brot aufgegessen hatte, trat ich zu meinem Schecken, der ein wenig kläglich aussah, da er es nicht gewohnt war, im Freien zu stehen. Aber es gab genügend Gras, ich brauchte mich also nicht zu sorgen. Ich führte mein Pferd zu den anderen, wobei ich es vermied, zu den zwei Männern zu schauen, welche sich geprügelt hatten. "Ich wäre dann aufbruchbereit." meinte ich leise. Ein Stück nur wollte ich die Gruppe begleiten.
Jon Schnee Handlanger
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Thema: Re: Das nächtliche Lager Do Jan 30, 2014 8:13 pm
Was kommt die kleine denn immer noch mit? fragte einer der Männer genervt, ging aber zusammen mit Sam und dem anderen los um den Hauptweg zu erreichen. Ich ging zusammen mit Zarah ein wenig weiter hinten. Schweigend ging ich neben ihr her und versuchte nicht noch mehr Abstand zwischen und die anderen zu bringen als wir ohnehin schon hatten, nicht das wir noch den Anschluss verloren.