Lager der Rebellen

Großes Feldlager, außer Schussreichweite nahe eines Waldes.

Leichter Regen ging über dem Lager nieder und verwandelte stabile Wege in unpassierbaren Matsch. Durch den Türspalt seines Zeltes konnte er das Lager sehen. Barden hatte sein Zelt neben denen der anderen Lords auf einem Hügel aufgestellt. Er konnte von hier über das weinende Wasser und die Lager der Eisenmänner bis Grauenstein sehen. Neben Grauenstein lag das Lager der Boltontreuen, welche sich am Morgen durch die Linien der Graufreuds geschlagen hatten. Zum Teil unter massiven Verlusten. Die Banner der Hornwalds, Staublins, Dustins und einiger kleiner Häuser wie den Holzes und Pools. Die Cerwyn und Lockes lagerten in einem seperaten Lager daneben.
Braden verließ seine Unterkunft und ging zu jenem Zelt das als Besprechungsraum fungierte. Braden trat ein und lies sich am Tisch nieder. Er warf einen Blick auf die runde, welche sich um die Landkarte versammelt hatte. Neben ihn saß Lord Manderly, die Hände auf dem massiven Bauch gelegt, neben diesem Stützte Harrion sich auf den Tisch, eine erhitze Disskusion mit Eddara Tallhart. Es war schwierig sich die achtjährige im Kampf oder als Herrin der Schanze vorzustellen, aber sie brannte darauf ihr Erbe anzunehmen. Die übrigen Lords, unter anderem sein Vater blickten erwartungsvoll in die Runde. Nur einige wenige Stühle verblieben leer. Haus Reed, steckte noch in der Eng und verwickelte die Verstärkung aus Freys und Lennisters in Kämpfe. Die Flints von den Fingern hatten Maidengraben passiert. Die Mormonts und die Übereste des Starkheers und Kylah Cassel kämpften um Tiefenwald Motte. Die Bergclans lieferten sich im Norden Sticheleien mit den Umbers. Die andere Hälfte der Umbers saß in Verweigerungshaltung vor Winterfell.

Lange war es her, dass sie im Norden war. Sie hatte sich von ihrem damaligen Gefährten nun getrennt, nachdem er nicht wieder kam und sich entschlossen nach Westeros zurück zu kehren. Von einem Raben hatte sie erfahren, dass ihre Familie in einem Lager der Rebellen mit anderen sich zusammen gesetzt hatte. Auf ihrer braunen, jungen Stute ritt sie an den Zelten vorbei bis sie das seperate Lager fand in dem ihre Verwandten verweilten. Zuerst unterhielt sie sich mit ihnen, ehe sie erfuhr, dass derzeit eine kleine Besprechung in einem der anderen Zelte im großen Lager vorging. Sie entschied sich kurzer Hand ebenfalls an dieser Teil zu nehmen und ging zu dem Zelt von dem die Sprache war. jedoch war sie so höflich und schickte eine Wache hinein, die sie ankündigen sollte.
"Mylords, draußen bittet Lady Elisa Cerwyn nach Einlass. Sie kam gerade aus Essos wieder an und möchte an dieser Unterredung teilnehmen, wenn es die Herren erlauben."

Derzeit sah sich Elisa die verschiedenen Leute an. Sie hatte sich gewünscht das auch ihre Mutter hier sei, doch scheinbar war sie mit einigen Leuten auf ihrer Burg zurück geblieben. Aber bei dem Gedanken, dass sich wenigstens einige der Cerwyn angeschlossen hatten, lächelte die junge Frau in der Rüstung.

Barden warf einen Blick auf die Karte. Die Lage war gefährlich ausgewogen. Beide Seiten waren ungefähr gleichstark. Ohne einen Plan könnte es gefährlich knapp werden.
Desweiteren brauchten die Flints, Mormonts und Bergclans noch fast neun Stunden bis sie eintraffen. Bis dahin waren zwei zu eins unterlegen.
Er wandte sich zur "Tür" als der Wache sprach. Eine Cerwyn?. Er nickte. Auch sie waren gespalten. Ein Teil saß hier im Lager, ein Teil als Boltontreue vor Grauenstein.
"Lasst sie herein", sagte Braden. Braden lächelte die junge Frau an.
"Willkommen Lady Cerwyn." Er bot ihr den Platz an der ursprünglich für Lady Mormont vorgesehen war.
"Es freut mich das sie zu uns gestoßen sind. Ich nehme an ihr seit jene Cerwyn, die Lord Targaryen erwähnte? Seine Söldner befinden sich noch hier im Lager."

Elisa trat in das Zelt ein und blickte auf die Gesichte der Männer. Braden hatte sie schon einmal gesehen, als sie noch mit dem Targaryen gereist war. Sie verbeugte sich leicht.
"ich freue mich hier zu sein Lord Flint."
Entgegnete sie ihm und ließ sich auf dem Platz nieder der ihr angeboten wurde.
"Genau die bin ich und nun auch wieder auf dem richtigen Weg. Ich möchte euch helfen. Der Norden ist meine Heimat und er gehört zu jenen die ihn lieben nicht zu denen die ihn für ihre Macht missbrauchen."
Stolz wie es der Leitspruch ihrer Familie sagte saß sie dort und legte die Hände leicht auf den Tisch.

"Ich danke euch" Braden nickte und widmete sich nun der Karte. Sie wirkte wie eine Frau die kämpfen konnte. Das war gut.
"Wenn es keine Einwände mehr gibt würde ich nun mit der Erläuterung der Lage beginnen.", sagte er.
Die anwesenden Lords und Ladys nickten und Braden war in gewisserweise stolz das sie ihm soweit vertrauten.
Er deutete auf die Karte, auf welcher die Lager eingezeichnet waren. Der Whiping Water und die daneben liegende Straße lagen zwischen den Rebellen und Grauenstein.... und natürlich die dazwischen lagerten Eisenmänner.
"Der Berg ist von den Eisenmänner besetzt. Sie nehmen Grauenstein von dort aus unter Beschuss. Im Osten halten die Ryswells und die Holzes die Ebene, sind aber von den Eisenmännern bedrängt. Der Wald wird durch eine Linie der Hornwalds geschützt, dort gibt es weniger Eisenmänner. Am Fluss liegt die momentane HauptKampflinie. Dort lagern die Eisenmänner und stehen den Dustins, Staublins, Schiefern, Lockes und einigen anderen gegenüber.
Von Norden werden die Umbers hinzustoßen, für den Feind und die Bergclans für uns. Von Süden kommen die Flints von den Fingern, aber auch eine Armee aus Lennisters und Freys. Die Reed und den anderen Pfahlbaumännern halten sie auf. Wir müssen hier fertig, bevor die Verstärkung eintrifft."
Er schwieg und lies die Situation wirken. Die erste die sprach war Eddara Tallhart. Das Mädchen versuchte sich größer zu machen als es war und fragte mit leiser Stimme.
"Was tun wir gegen die Eisenmänner, werden die uns nicht auch angreifen?"

Elisa schaute nachdenklich auf die Karte. Erst jetzt erfuhr sie wie es alles so stand um Grauenstein herum. Mit Bedacht lehnte sie sich zurück und sah zu Braden während er die Lage erklärte.
"Könnte man die Umbers nicht von unserer Sache überzeugen? Waren sie nicht auch einst die Treuen der Starks und des Nordens?"
Sie verschränkte die Arme und strich sich etwas über das Metall der Rüstung, während ihr Blick dann zu dem Mädchen ging, dass mit leiser Stimme ihr Frage stellte. Sie hatte recht.
"Gewiss werden diese sicher nicht freundlich uns gegenüber stehen."

Er blickte auf die Karte und deutete auf das Lager der Feine.
"Das ist schwer zu sagen.... Hother folgt Roose und Mors wartet vor Winterfell. Wir brauchen den Großjon zurück."
Er nickte und dachte daran was er mit Harrion ausgearbeitet hatte, nachdem Arya verschwunden war. Sie hätte ihn informieren sollen.
"Und wir werden ihn auch befreien, dazu brauchen wir aber Freiwillige."
Er wandte sich dem Mädchen zu und dachte nach.
"Da ist unser Problem. Wir stehen zwei Feinden gegenüber"

Elisa lauschte aufmerksam und nachdenklich den Worten von Braden. Sie dachte über seine Worte nach und sah zu der Karte auf der alles eingezeichnet war.
"Aber diese beiden Feinde bekämpfen sich ebenfalls."
Dachte sie laut und sah auf.
"Wir könnten sie ihren Kampf zuende führen lassen und während dessen planen wie wir den Großjon zu uns holen können. Wenn der Kampf der beiden Feinde nicht schon die perfekte Ablenkung dafür ist."

Braden nickte. Das war ein guter Plan und eigentlich nur logisch. Er warf einen weiteren Blick auf die Karte und sah dann in die Runde.
"Was schlagt ihr bezüglich des Großjons vor?"

Elisa sah in die Runde. Nach ihren letzten Informationen saß der Großjon Umber bei den Zwillingen in Gefangenschaft. Ob er jedoch noch immer dort war, wusste sie nicht. Sie blickte in die nachdenklichen Gesichter der Anwesenden und seufzte.
"Wir sollten in Befreien."
Sagte einer der älteren Männer und bekam zustimmendes Nicken von allen Seiten. Elisa zog eine Augenbraue skeptisch hoch.
"Wisst ihr den genau wo er ist?"
Fragte sie und tippte auf der Karte auf die Zwillinge.
"Dort sollte er zu letzt gewesen sein, aber was ist wenn man ihn weggebracht hat?"

Dieser Moment war der Auftritt des alten Barnem Torf. Der Botschafter des Hauses Reet und ein durch fähiger Spion deutete auf die Karte.
Braden folgte mit seinem Blick dem runzeligen Finger, von den Zwillingen über die Eng bis nach Grauenstein.
"Eine Armee der Freys brachte ihn und andere Gefangene vor 5 Monaten hier her.Wenn uns nichts entgangen ist ist er noch in der Burg."
Der Lord von Zollwasser nickte langsam.

Elisa musste leicht schmunzeln. Dieser Braden hatte wohl überall Leute, die ohne es vielleicht zu wissen ihm Informationen brachten. Sie schloss kurz die Augen.
"Also liegt es ja zufällig in unserer Nähe."
Warf sie in das Gespräch und sah zu Braden, noch immer schmunzelte sie über diesen Mann.
"Dann können wir den Kampf unserer Feinde auch als Ablenkung für die Befreiung nutzen."

"das ist sozusagen der Plan."
Er deutete auf den Berg hinter Grauenstein.
"Dieser Berg versorgt Grauenstein mit dem warmen Wasser zur Versorgung. Darunter gibt es Höhlen, die nur leicht verteidigt sind. Genau können wir die Verteidigung aber nicht einschätzen. Wir wollen ein Team hineinschicken, wekches sich den Weg zum gefägniss freikämpft und den Großjon rausholt."

Elisa nickte und hörte sich Bradens Plan genau an. Es war logisch die scheinbar schwächste Stelle zu nutzen, solange ihr Plan nicht nach außen gelang. Als sie sich noch einmal die Gesichter der Leute ansah, schwächte diese Angst wieder ab. Niemand der hier Anwesenden würde sie verraten, das konnte sie sich nicht vorstellen.
"Der Plan ergibt Sinn. Wenn schlagt Ihr vor Lord Flint. Wer sollte in dieser Gruppe sein?"

Braden blickte in die Runde.
"Zwei Leute haben sich bereits bereit erklärt, an dieser Mission teilzunehmen. Ser Molton Pool und Ser Kyl Kandon. Pool wirkte nervös, während Kandon Cerwyn freundlich anlächelte. Der Ritter war die rechte Hand des letzten Lords von Cerwyn gewesen Medger.
"Wir brauchen noch mindestens drei Leute."
Die Lords und Ritter im Zelt sahen sich vorsichtig an, viele von ihnen wollten nicht an so einer "Selbstmordmission" teilnehmen.
Dann erhob sich Morgan Kleyn.
"Ich machs."

Elisa wirkte besorgt als sie hörte, dass Kandon sich gemeldet hatte. Sie kannte den Ritter lange und auch sein freundliches Lächeln nahm ihr diese Sorgen nicht. Die junge Frau sah in die Richtung, aus der die Stimme kam, die sich als letzte meldete. Nachdem sie alle drei noch einmal angeschaut hatte, atmete sie tief durch.
"Ich werde auch mitgehen. Ich kann nicht länger einfach tatenlos rumsitzen."
Sagte sie dann und sah von Pool zu Kandon und lächelte diesen ebenfalls an. Dann sah sie zu Braden.
"Nun brauchen wir nur noch einen."

Braden blickte der jungen Frau in die Augen. Dann nickte er langsam.
"Ich komme ebenfalls mit."
Braden musste zugegeben das er Cerwyn in gewisser Weise bewunderte. Ihren Mut und ihre Courage. Es war vermutlich schwer als Frau in dieser Gesellschaft zu bestehen, wenn man nicht die Normen einhielt, die in den Königslanden für Frauen galten.
Er erhob sich.
"Dann sollten wir Vorbereitungen treffen. Die Eisenmänner werden demnächst wieder angreifen. Das ist unsere Chance ungesehen in die Höhle zu gelangen."
Er blickte sich um Pool und Kandon nickten, Kleyn blickte grimmig auf die Karte. Er blickte Elisa an und lächelte aufmunternd. Er hatte ihren Blick auf Kandon bemerkt. Braden war sich sicher das sie sich keine Sorgen machen müsste. Der Mann war ein zäher Kämpfer.

Elisa erhob sich nun ebenfalls. Sie blickte Braden an, er wirkte mehr nach einem Strategen als nach einem Kämpfer und unwillkürlich schmunzelte sie leicht.
"Nun denn. Ich bete, dass wir alle wohlbehalten unsere Mission beenden können."
Sagte sie noch ehe sie sich leicht verbeugte und dann zum Ausgang des Zeltes ging. Jedoch sah sie noch einmal zu Braden und lächelte ihn an. Er war interessant und seltsamer weiße faszinierte er sie. Dann verließ sie das Zelt nach draußen und blickte sich in dem Lager um.

Braden sah der jungen Frau kurz nach bevor er zu seinem eigenen Zelt ging. Er schlug den Stoff beiseite und betrat den Raum. Er nahm den Köcher und den Bogen von der Liege und kontrollierte die Pfeile.
Dann stellte er beides beiseite und zog ein leichtes Kettenhemd an. Er benutzte es selten und anscheinend setzte es bereits Rost an. Er wählte einen grünlichen Umhang als Tarnung und zog legte sich dann den Köchern um. Vor dem Zelt bestieg er sein Pferd und machte sich auf den Weg zum Treffpunkt. In der Ferne sah er Elisa. Er hielt auf sie zu.

Elisa war noch einmal kurz in das separate Lager ihrer Familie verschwunden um über die Entscheidung mit ihnen noch einmal zu reden. Nicht alle fanden es gut, dass sie die Tochter des ehemaligen Lords mitging. Doch aufhalten konnten sie die junge Frau nicht. Dann ging sie zurück in das Hauptlager. In der Hand die Zügel ihrer jungen Stute. Elisa hatte auch eine leichtere Rüstung angezogen. Sie bestand aus einem Kettenhemd und ledernen Zusätzen. Zudem hatte man ihr noch einem Umhang in einem braunton gegeben, den sie nun umband und dann auf die Stute stieg. Sie sah Braden auf sich zu reiten und lächelte ihn an.
"Ihr nutzt also den Bogen?"
An der Seite ihres Sattels glänzte der Griff ihres Schwertes.

"Wie der Sohn eines jeden Lords wurde ich zwar mit dem Schwert unterrichtet, aber mein Bruder war besser. So suchte ich mir eine Waffe die mir mehr liegt.", gab er preis.
Es hatte ihn nie gestört mit dem Bogen zu kämpfen. Darüber hinaus sah er sich im Vorteil. Er musste nicht auf seine Gegner zu rennen um sie zu vernichten.
Er betrachtete Elisa. Er mochte sie, irgendwie. Obwohl er sie erst eine Stunde kannte. Braden lächelte zurück.
"Eine gute Klinge habt ihr da."

"Aus der Ferne könnt ihr die kämpfenden Verbündeten gut unterstützen. Ein Vorteil ohne Zweifel."
Erwiderte sie und legte eine Hand auf den Griff ihres Schwertes.
"Diese Klinge ist mein ganzer Stolz. Ich bekam sie von meiner Mutter, als ich mein Heim verließ. Sie
gehörte meinem Vater."
Erzählte sie, während ihre Augen noch immer in Bradens schauten. Sein Lächeln war für sie so anziehend, dass sie nicht widerstehen konnte zurück zu lächeln. Etwas hatte dieser Mann an sich was sie nicht verstand, aber es machte sie durch aus neugierig.

"Höchst...interresannt", meinte er. Er achtete weniger auf die Unterhaltung als auf die Frau vor ihm. Sie hatte ein wunderbares Lächeln.
Braden fasste sich wieder. Er hatte zu tun... leider. Der Norden musste befreit werden. Er hatte eine Lebensaufgabe.
Trotzdem konnte er den Blick nicht wirklich abwenden.
"Ich vermute euer Vater war nicht Medger, oder?", fragte er mehr um überhaupt etwas zu sagen, als ernste Frage. Braden hatte sich lange genug mit den Häusern des Nordens befasst um zu wissen, das Medger nur eine Tochter hatte. Jonella. Wahrscheinlicher war das Elisa ihre Tochter war, da Cley Cerwin vor Winterfell fiel und kinderlos blieb.
Er hoffte das er sie mit der Frage nicht verärgert hatte.

"Meine Mutter ist Jonella und mein Vater war Viktor, jedoch starb er vor langer Zeit und seitdem herrschte meine Mutter alleine."
Erklärte sie und bestätigte somit seine Vermutung. Er kannte sich gut aus. Lange sah sie ihn einfach an und sagte nichts. Sie wusste nicht was, aber irgendwie empfand sie die Stille zwischen ihnen als unangenehm, also dachte sie sich schnell ein Thema aus.
"Wart Ihr schon einmal auf der Burg Cerwyn?"
Sie fand die Frage recht sinnlos, vorallem in der Lage in der sie waren. Bald würde ein gefährlicher Plan in die Tat umgesetzt und sie versuchte sich an einer Unterhaltung mit Braden. Sie wurde durch den Gedankengang leicht rot und sah zu ihren Händen an den Zügeln.