- Zitat :
- Ihr spielt einen jungen Mann von etwa 18 Jahren, der in Pentos lebt.
Du lebst in der Stadt, gemeinsam mit deiner jüngeren Schwester und deinen Eltern. Doch eines Nachts wird die Stadt von Dothraki überfallen und dein Elternhaus niedergebrannt. Dein Vater und deine Mutter sterben bei dem Übergriff, deine kleine Schwester (Alter frei wählbar), wird von den Dothraki entführt.
Was wirst du tun? Die Verfolgung aufnehmen und versuchen, deine Schwester zu retten? Oder beginnst du in Pentos ein neues Leben auf eigene Faust? Vielleicht unternimmst du aber auch etwas ganz anderes...
Es war bereits Dunkel auf den Straßen Pentos'. Die Glut der brennenden Häuser war längst erloschen und von den schreienden Kindern und Frauen war nur noch ein leises Wimmern zu vernehmen. Die Dothrakischen Männer waren längst verschwunden und hatten mir mein liebstes genommen. Ich hatte immer noch vor Augen wie ich versucht hatte durch die Menschenmenge zu ihr zu gelangen, doch ich kam zu spät bei ihr an und vernahm nur noch den Klang meines Namens während sie immer weiter in der Ferne verschwand.
Ich würde sie umbringen, hatte ich mir geschworen, denn ich hatte schon viel zu viel schlechtes über die Dothrakis gehört als das ich sicher sein konnte das die kleine Maeddy unversehrt war. Ich holte mich wieder in die Wirklichkeit zurück und stand auf dem verkohlten Platz der sich einst unser Marktplatz nannte. In der Ferne hörte ich wie jemand meinen Namen rief und schon bald kam Jolie auf mich zu und sprach zu mir.
Es wird Zeit... Sie war meine Freundin seit Kindertagen an und unsere Eltern hatten sich immer ausgemalt wie wir beide irgendwann heiraten würden. Jolie hatte sich aus ein paar Leinen eine Tasche her gestellt und darin ein wenig von dem Proviant verstaut, der nicht in den Flammen verloren gegangen war.
Ich nickte nur und bestieg mein Pferd. Jolie tat es mir gleich und wir ritten zunächst im Trab los. Anfangs wusste ich nicht genau in welche Richtung wir gehen sollten doch sobald wir am ersten Dorf vorbei zogen wussten wir das wir auf dem richtigen weg waren. Die Dothraki schienen das Dorf noch nicht lange hinter sich gelassen zu haben denn immer noch liefen die Bewohner des Dorfes panisch umher und versuchten die Flammen ihrer Häuser zu löschen oder die Wunden ihrer liebsten zu versorgen. Als wir das Dorf passiert hatten sahen Jolie und ich nur einige Männer die die Leichen begruben und eine Frau die davor im Schmutz saß und wimmerte. Normalerweise hätte ich Mitleid mit diesen Menschen empfunden aber, mein Herz war so von der Trauer meine eigene Familie verloren zu haben durchschnitten das ich nicht viel für die anderen Menschen übrig hatte. Auch Jolie schaute zu der Frau, doch sie sah sogleich wieder weg. Auch sie hatte alles verloren und deshalb hatte sie sich entschieden mich zu begleiten. Den ganzen Tag und die halbe Nacht hindurch ritten wir, doch unsere Spur verlor sich immer mehr da wir schon einige Dörfer passiert hatten in denen die Dothraki nicht gewesen waren. Nach etwa Drei Tagen waren unsere Wasservorräte vollends aufgebraucht und langsam schwand in mir die Hoffnung die Dothraki aufzuholen.
Im nächsten Dorf das wir erreichten, kauften wir ein wenig Brot und Wasser um unseren Proviant aufzustocken. Jolie und ich ließen uns auf dem Boden nieder während unsere Pferde etwas tranken. Seitdem die Dothraki in unser Dorf eingefallen waren hatten wir kaum ein Wort miteinander gewechselt und irgendwie fand ich auch keinerlei Worte um ihr angemessenen Trost für ihren Verlust zu spenden. Gerade als wir uns wieder bereit zum Aufbruch machten, bemerkten wir wie sich Unruhen im Dorf ausbreiteten. Neugierig drang ich durch die Menschenmenge weiter danach vorne und versuchte die Ursache für den Auruhr zu finden, da ritt mir bereits ein Dothrakischer Koloss entgegen und versuchte mir mit seiner gebogenen Klingen den Kopf ab zu schlagen. Sofort griff nach meinem Pfeil und Bogen um den Reiter zur strecke zu bringen, doch ich wurde von der Straße gezerrt und verfehlte so den Schuss. Jolie bedeutete mir still zu sein und deutete auf den Karren in dem sich zahlreiche Frauen und Kinder befanden. Ich konnte meine Schwester nicht erkennen, jedoch war es ziemlich eng in dem Käfig sodass es mir fast unmöglich war sie in der Menge auszumachen. Ich zielte mit dem Bogen auf den Mann dessen Pferd den Karren zog und verfehlte diesen diesmal nicht. Jolie und ich machten uns auf und gingen näher an den Karren heran.
Öffne du den Karren, ich gebe dir Rückendeckung. flüsterte ich Jolie zu und sie tat wie ihr geheißen. Einer der Schlächter kam brüllend mit gehobener Klinge auf mich zu gerannt und ich schaffte es gerade noch so auszuweichen und zerschnitt ihm mit Hilfe meines Dolches die Sehnen in seinen Kniekehlen.
Nun war er nicht mehr fähig auszuweichen und ich stach ihm mit einem meiner Pfeile durchs Auge und drückte so fest das der Pfeil an seinem Hinterkopf wieder nach draußen gelangte. Der Dothraki sank zu Boden und Jolie hatte es in der Zwischenzeit geschafft den Karren zu öffnen und die gefangenen zu befreien. Zahlreiche Lobsagungen erreichten uns, doch das einzige was meine Augen zu suchen vermochten war meine Schwester. Als ich nun endlich erkannt hatte das meine Schwester nicht hier war, ging ich schnurstracks weiter. Ich durfte sie nicht verpassen, nicht jetzt, wo wir so weit gekommen waren. Ich würde meine Schwester befreien und sie würde zurück nach Hause kommen. Jolie tauchte schon bald wieder neben mir auf.
Was tun wir nun? Ich blickte starr gerade aus, den nächsten Karren voller Gefangenen vor Augen. Dann sah ich sie doch an und drückte sie gegen eine Wand. Ich sah in ihre blauen Augen und ich wusste das die meinen hasserfüllt und voller Zorn waren.
Ich werde Maeddy finden und falls ich es nicht schaffe wirst du sie dir schnappen und davon laufen. Sie schaute mir in die Augen und strich mir sanft über die Wange.
Wenn wir sterben dann sterben wir im Kampf und das zusammen, aber wenn wir überleben, dann überleben wir alle und werden zurück nach Hause kehren, als Familie. In ihren Worten lag die Stärke die ich schon immer an ihr Bewundert hatte und ich wusste das ich ihre Meinung nicht ändern konnte. Ich lächelte nur leicht und wandte mich wieder von ihr ab, der Karren war gerade geöffnet worden um weitere Frauen dort einzusperren und so nutzte ich die Gelegenheit. Leise schlich ich von der Seite auf den Mann zu, der die Frauen in den Karren scheuchte und versuchte ihn weitestgehend von seiner Tat abzulenken, damit Jolie die Gefangenen befreien konnte. Als ich den Dothraki erreichte schloss er den Karren gerade wieder und bemerkte mich zuerst nicht, doch als ich ihm schließlich einen Pfeil in den Schenkel gerammt hatte kam er auf mich zu und versuchte mich mit seinem Schwert zu erwischen. Ich wich aus so gut ich konnte doch manchmal streifte mich seine Klinge und Schnitt in mein Fleisch. Als ich kurz zu Jolie sah, bemerkte ich das sie damit kämpfte die Käfigtür wieder aufzubekommen und wurde wegen dieser Ablenkung von dem Dothraki in den Bauch getroffen. Ein wenig angeschlagen sagte ich mir immer wieder das ich Durchhalten musste und schöpfte dadurch mit jedem Pfeil den ich verfehlte Mut. Gerade als ich zu einem weiteren Pfeil greifen wollte, bemerkte ich das mein Köcher leer war und nun packte mich vollends die Panik.
Ich schmiss meinen Bogen davon und zog meinen Dolch. Ich wusste, nein ich war mir sicher dass ich verlieren würde, doch ich musste durchhalten. Der Dothraki riss mich zu Boden und verfehlte mich nur knapp als ich mich weg rollte. Da hörte ich plötzlich eine Stimme im Hintergrund und es musste Maeddy sein, es ging gar nicht anders. Ich hörte den Klang meiner Schwester. Schnell rappelte ich mich auf während mein Gegner kurz abgelenkt war um Jolie davon ab zu halten die Gefangenen zu befreien.
Ich sah die kleine Maeddy wie Jolie sie festhielt. Sie strampelte und schrie meinen Namen. Ich vergaß alles um mich herum und wollte nur noch auf sie zu laufen und sie im Arm halten. Doch es gab noch eine Gefahr zu bewältigen obwohl meine Siegeschancen gar null waren. Meine Augen suchten meinen Gegner und gerade als ich mich umdrehen wollte durchzuckte mich ein Stechender Schmerz. Ich sank auf die Knie und hörte nur noch dumpf den Schrei aus Jolies Mund. Mein Herz pochte und ich realisierte das ich noch lebte, aber ich war Bewegungsunfähig. Für einen kleinen Moment dachte ich es wäre vorbei, aber dann sah ich in das Gesicht von Jolie und von meiner Schwester und wusste, das ich sie nicht enttäuschen durfte, das ich mich selbst nicht enttäuschen durfte. Langsam drehte ich mich um und sah meinem Feind direkt ins Auge. Er blickte auf mich hinunter und lächelte Siegessicher. Ich wiederum handelte während ich ihn ansah wie aus Reflex und schnitt ihm mit letzter Kraft seine Hauptschlagader am Oberschenkel durch. Ich wusste das er innerhalb von Sekunden verblutete und das erleichterte mich so unendlich das ich mich einfach nur nach hinten fallen, ließ völlig entkräftet und mir so das Schwert nur noch mehr in den Bauch rammte. Ich schloss meine Augen für einen Moment doch dann wurde ich wach gehalten.
Du musst wach bleiben! bleib Wach! Ich öffnete langsam die Augen und sah verschwommen meine Schwester die mit ihren kleinen Händen auf meiner Brust einschlug. Ich lächelte während mir das Blut am Mundwinkel hinunter lief und versuchte meine Hand zu heben um sie zu Berühren, da schob sich ein mir bekanntes Tränenerfülltes Gesicht vor meine Schwester und hob meine Hand an um sie an ihre Wange zu legen. Jolie weinte und ich wollte nicht das sie weinte.
Bitte, bleib bei mir... ich darf nicht auch noch den letzten geliebten Menschen in meinem Leben verlieren. Du bist jetzt meine Familie und ohne dich bin ich nicht mehr als einer der Trümmerhaufen die die Dothrakis hinterlassen. Sie dürfen dich mir nicht auch noch nehmen. Sie beugte sich runter zu mir und schenkte mir einen tränen erfüllten Kuss. Meine Finger streichelten ganz vorsichtig über ihre Wange und ich versuchte zu sprechen wusste aber nicht ob ich überhaut noch in der Lage dazu war.
Ich verspreche das wird nicht unser letzter Kuss sein... Als dann meine Schwester wieder vor mich trat blickte ich in ihre braunen Augen und wünschte sie würden nicht so traurig Aussehen.
Pass gut auf Jolie auf, hörst du Maeddylein. Du musst jetzt stark sein, zeig die stärke die ich nicht hatte und lauf mit Jolie nach Hause, ich .... mit diesen Worten verschwammen die Gesichter vor meinen Augen und zurückblieb nur ein endloses schwarz....