Gänge und Höhlen unter der Burg

Elisa hörte Braden Stimme und griff den Cerwyn nun entschlossen an. Aber nicht um ihn zu verletzten sondern ihn zu entwaffnen. Kurz drauf zwang sie ihn auf die Knie und fesselte seine Hände mit einem herumliegenden alten Seil, dass an der Wand gelegen hatte.
"Sei still und dir wird nichts geschehen."
Murmelte sie und zog ihn auf die Beine. Dann blickte sie zu Braden.
"Ich werde ihn mitnehmen. Sicher wollen die anderen Cerwyns mit ihm sprechen."
Dann sah sie sich um.
"Wie sollten uns beeilen."

Braden beobachtete den Zweikampf zwischen Elisa und dem Cerwyn. Er bewunderte die junge Frau für ihren Mut und ihre Kampffähigkeiten. Aber da waren noch andere gefühle....
Dafür war aber im Moment keine Zeit.
"Sucht den Großjon"

Elisa sah zu Braden und bemerkte, das er sie beobachtete. Ihr Herz pochte dadurch schneller, allein weil ihr bewusst war das er sie ansah. Schnell nickte sie ihm zu und begann dann sie Suche nach dem Großjon. Bis sie auf die Idee kam den Cerwyn zu fragen, den sie neben sich her führte. Sie fragte ihn mit fester Stimme.
"Wisst ihr wo der Großhon ist?"
Er war schließlich hier als Wache gewesen. Er musste etwas wissen.

Braden lief an den Zellen vorbei und betrachtete die verschiedenen Gefangenen. Wo war Lord Umber??
Er hörte in einiger Entfernung Elisas Gespräch und sah wie Cerwyn sie zu einer Zelle führte.

Der Cerwyn führte sie zu einer Zelle die etwas abgelegener lag. Als Elisa durch die Gitterstäbe sah, erkannte sie den alten Mann in dem Kerker. Sie sah schnell zu Braden.
"Lord Flint, schaut hier!"
Rief sie ihm zu und sah dann wieder zu dem Mann in der Zelle.
"Lord Umber!!"

Braden fuhr herum und lief zu Elisa.
"Wo?"
Er lief hin und betrachtete den alten Mann in der Zelle. Es war eindeutig Lord Umber, nur wirkte er älter und dünner. Er wandte sich an den Cerwyn.
"Schließen sie auf."
Der Mann hob seine gebundenen Hände. Braden murmelte gereizt etwas und nahm ihm seine Schlüssel ab. dann schloss er auf.

Elisa sah wie Braden die Tür aufschloss. Sie sah zu Kandon und nickte ihm kurz zu. Er sollte auf den gefesselten Cerwyn aufpassen, dass dieser auf keine Dummheiten kommen konnte. Sie selbst ging dann an Lord Flint vorbei in die Zelle. Sie hatte Lord Umber anders in Erinnerung. Aber nach einem Aufenthalt hier in diesen miefenden Gefängnis war sein Aussehen wohl kein Wunder. Sie kniete sich neben dem Mann und legte eine Hand an seine Schulter.
"Mylord."
Sagte sie und griff nach dem Schlüssel, den Braden in der Hand hielt. Sie löste dem Großjon die Fesseln und sah ihn besorgt an. Sie wusste nicht ob er sie noch erkennen würde, es war lange her, dass sich die beiden gesehen hatten. Aber Sorgen machte ihr mehr sein Zustand. Sie hoffte, dass er wenigstens noch bis zu den Pferden laufen konnte.

Braden trat in die Zelle und nickte Elisa dankbar an. "Könnt ihr laufen, Lord Umber?"
Der alte Lord blickte leicht verwirrt umher. Er klang heißer und krank.
"Nicht so gut"
Braden und Morgan stützten den alten Mann und verließen die Zelle. Morgan reichte Elisa sein Schert um den Lord besser zu stützen, als es an der Tür klopfte.
"Carron mach auf. Wir haben hier Gefangene für dich"

Elisa nahm das Schwert von Morgan entgegen und sah vor Schreck auf, als es an der Tür klopfte. Sie überlegte schnell und ging zu dem Cerwyn. Sie löste seine Fesseln und blickte ihm in die Augen.
"Regelt das. Im Namen unserer Familie! Nehmt die Gefangenen entgegen und schickt die anderen Männer wieder weg!"
Dann schob sie den Mann der Tür entgegen und schob ihre Kameraden plus Lord Umber wieder in die Zelle aus dem Blickfeld. Dann lauschte sie was der Cerwyn tat.
Dieser tat wie ihm geheißen und nahm die Gefangenen entgegen. Das er alleine war, erklärte er damit, dass die anderen grade sich erleichtern sein und etwas Trunk holen wollten. Dann schloss sich die Tür wieder.

Elisas Herz pochte noch immer nervös, vielleicht hatte der Cerwyn die Wachen doch mit rein gelassen, sie hatte ja nur zugehört, nichts gesehen.

Nervös beobachtete Braden Cerwyns Handlungen. Der grauwerdende Ritter ging zur Tür und öffnete diese. Braden hörte wie er die Wachen abfertigte und kam mit den gefangenen zurück.
"Sie sind weg.", sagte Cerwyn. Braden lächelte sie an.
"Gute Idee."
Braden verlies die Zelle und blickte über die Gefangenen.

Elisa lächelte Braden entgegen, als ihr Plan aufgegangen war und der Cerwyn die Wachen wieder abgewimmelt hatte. Sie blickte mit einem dankbaren Blick zu ihrem Verwandten und sah dann ebenfalls zu den Gefangenen. Da kam ihr bereits eine weitere Idee.
"Wir sollten die restlichen Gefangenen auch mitnehmen. Sicher sind sie eine gute Unterstützung in unserer Sache."
Außerdem wollte sie die armen Gestalten nicht in diesem Kerker zurück lassen. Sie sah zu der schweren Holztür. Es wurde langsam wirklich Zeit, dass sie wieder abhauten. Bevor noch einmal eine Wache vorbei kam.

Braden verzog das Gesicht. Nicht jeder in diesem Raum war unrechteingesperrt. Mörder, Diebe, Wilderer und andere Verbrecher waren hier mit verschuldeten Bauern und Gegnern der Boltons gemischt.
Er dachte kurz nach und biss sich in die Backe.
"Nun gut, wir machen es."
Er warf Morgan einen der Schlüssel zu.
Sie befreiten die Gefangenen. Während ein Teil der Leute sich hinter die Befreier scharrte, rannte der andere Teil brüllend durch die Tür. Von draußen hört man scheppern und schreie. Braden verdrehte die Augen und legte einen neuen Pfeil ein.

Elisa sah den Befreiten, die nun durch die Tür verschwanden nach und musste leicht schmunzeln. Sie waren nun eine gute Ablenkung um für sie und ihre Kameraden ihren Weg den sie gekommen sind, wieder zu gehen und zurück zum Lager zu reisen. Es wurde auch langsam Zeit. Viel zu lange waren sie bereits hier. Die Cerwyn sah zu Braden.
"Ich denke wir sollten uns auf den Weg zurück machen, Mylord."
Erhob sie leicht ihre Stimme.
"Solange diese Tölpel uns eine gute Ablenkung schenken."
Es war nicht geplant gewesen, aber man musste nutzen, was einem gegeben wird, dachte sie und nahm eine der Fackeln aus der Halterung an der Wand.

Braden zog leicht seine Brauen hoch und lauschte dem Lärm im Gang.
So gesehen habt ihr Rect, Mylady." Er lächelte.
Lauft.
Er wandte sich zur Tür und blickte kurz sichernt in den gang bevor er in Richtung Höhlen rannte.