Der Götterhain

Der Herzbaum des Götterhains ist in der Feste eine Eiche, die von Rauchbeerranken überwuchert ist. Außerdem stehen Ulmen und Pappeln auf einem Acker darum und am Morgen blüht roter Drachenodem auf der Wiese. Von hier aus kann man den Schwarzwasser überblicken.

cf. Speisesaal

Eigentlich wollte ich in mein Zimmer zurück, entschied mich dann, aber doch anders und beschloss zum Götterhain zu gehen, denn ich musste zugeben. Dies war der einzige Ort, der mich ein wenig beruhigte und wo ich abschalten konnten. Immer wenn sich meine Mutter einmischte, kam ich mir vor wie ein Kind. Doch ich bin der König und nicht irgendein Kind. Wann begriff sie das endlich?
Wie ich Schwarzwasser so sah, beruhigte ich mich wirklich wieder. Langsam setzte ich mich auf die Wiese und starrte in die Luft. Hier würde mich kaum einer vermuten. Doch leider blieb ich nicht alleine und meine Mutter setzte sich neben mich. " Was wollt ihr Mutter?" Es klang grober als es sein sollte, aber das war es nicht. " Euch bitten, das Schreiben Evangeline zu übergeben und euch zur Ruhe bringen. Wisst ihr noch, damals habe ich immer für euch gesungen!" Das tat Cersei auch und mich beruhigte es wirklich sehr, auch wenn ich kein Kind mehr war.

Ich hatte meine Sachen fertig gepackt und ging nun durchs Schloss um nach Cersei zu suchen. Eine der Wachen teilte mir mit das sie vor nicht allzu langer Zeit zum Götterhain aufgebrochen war und so ging ich dort hin in der Hoffnung sie verweilte noch dort. Von weitem hörte ich eine Stimme und sie...sang. Der Klang war lieblich und beruhigend und als ich näher heran trat sah ich Joffrey und Cersei auf der Wiese liegen. Irgendwie war dieses Bild so friedlich das man sich garnicht vorstellen konnte wie grausam Joffrey doch war. Ich hielt mich weiter hinten, denn entdeckt hatten sie mich noch nicht und wartete auf weitere Veränderungen der Situation.

Als meine Mutter geendet hatte, setzte ich mich auf und sah sie an. " Ich danke dir, aber dennoch bin ich kein Kind mehr, sondern könig!" meinte ich dann auch sogleich " Aber du bist mein Kind und das wirst du immer bleiben. Egal wie alt du bist und da ändert auch dein Rangs Nichts daran!" Ich nickte und drehte mich um, da ich gehen wollte. Jedoch blieb ich stehen und sah dann etwas zur Seite. " was macht ihr denn hier?" fragte ich als ich Lady Croy erblickte. " Habt ihr uns beobachtete?" Jetzt war ich gleich wieder auf brass und das konnte ich so gar nicht gebrauchen. Ich war so schön runter gefahren. " Nehmt das Schreiben und verschwindet endlich von meinem Hof!"

Ich wollte euch nicht so jäh in eurer Unterhaltung unterbrechen Mein König aber wie ihr wünscht, ich werde gehen. Vielleicht hatte Joffrey ja doch irgendwo in seinem Körper ein Herz welches fähig war zu fühlen. Vielleicht ist es möglich das Joffrey Güte zeigen kann oder sogar Liebe. Ich konnte nicht sagen ob es so war aber in meinem tiefsten inneren hoffte ich irgendwie das er nicht der grausame Mann war der er immer zu sein scheint. Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu um das Schriftstück entgegen zu nehmen.

Glücklicherweise hatte mir meine Mutter dieses Schriftstück schon überreicht. Sie hatte sich ebenfalls erhoben und war nun an meine Seite getreten. " Hier trennen sich unsere Wege Lady Croy. Habt einen ungefährlichen Weg nach Hause. Wir sehen uns in einer Woche!" Mehr sagte ich ihr dann nicht. Irgendwie hatte ihr Charakter etwas. Musste ich dann doch zugeben, nur ich hasste es in solchen Augenblicken von irgendjemanden gesehen oder gar gestört zu werden. Es zeigte eine Seite. Jemanden von mir der ich nicht sein wollte. Jemand der seine Mutter als Stütze hatte und kaum Entscheidungen alleine treffen konnte. Nein, so jemand wollte ich nie mehr sein.

Lebt wohl mein König. Ich sah ihm ein wenig zu lange in seine blauen Augen, dann blickte ich zu Cersei. Meine Königin Ich knikste kurz vor Cersei und verließ die beiden dann. Mein Pferd stand bereits im Schlosshof und mein Gepäck war ebenfalls verstaut. Ich setzte auf und galoppierte Richtung Heimat. In einer Woche müsste ich wieder hier sein, also würde ich nicht viel Zeit haben zuhause zu sein. Meine Mutter würde sicher als erstes wettern warum ich gegangen war, und mein Vater würde einfach nur froh sein das ich heil wieder angekommen war. Nach einigen Stunden strammen Rittes wurde mein Pferd dann aber unruhig. Es wurde langsamer und schien Gefahr zu wittern. Mittlerweile im Schritt reitend lauschte ich auf Geräusche, doch ich konnte nichts ungewöhnliches hören. Ich ritt weiter behielt aber dennoch acht auf meine Umgebung. Plötzlich sprang jemand aus dem Gebüsch und ihm folgten weitere Gestalten. Sie hatten ihre Messer gezogen und diese Blitzten im Lichtschein des Mondes. Was wollt ihr Fremde! Ich hatte meine Hand bereits in der nähe meines Messers. Dich Schätzchen und vielleicht noch all deine Besitztümer. Der Sprecher kam auf mich zu und war im begriff mich vom Pferd zu stoßen doch ich war mit einem gekonnten Sprung abgestiegen und hatte ihm mein Messer in den Hals gerammt welches ich immer an meinem Bein befestigt war. Die drei anderen Angreifer stürmten auf mich zu und den einen erledigte ich mit meinem Ellenbogen. Es war wirklich schwer in einem Kleid zu kämpfen und dann auch noch wenn die Angreifer in der überzahl waren. Zwei waren nun noch übrig und ich erledigte sie mit mühe. Eine Messerspur an meiner Wange und an meinem Schenkel blieben von dem Kampf zurück. Mein Pferd war zum Glück unverletzt und so konnte ich aufsteigen und weiter reiten. Nach einigen Tagen war ich dann zuhause angekommen und erfuhr die erahnten vorwürfe von meiner Mutter. Ich gab den beiden den Brief und nahm als erstes ein genüssliches Bad, damit ich das verhasste Kleid loswerden konnte, danach machte ich es mir wieder zuhause gemütlich und ruhte mich ersteinmal aus.

Jaime... fühlte sich noch nicht ganz wirklich zu Hause angekommen. Es war alles noch sehr... unwirklich und er befürchtete, jeden Moment aufzuwachen und sich an einen Pfahl gebunden wiederzufinden. Brienne hätte ihn alleine für den Gedanken vermutlich mit einem verächtlichen "Tsssss" bedacht und wahrscheinlich hatte sie damit sogar recht. Er sollte sein Glück hier zu sein nicht anzweifeln.
Zumal er sich inzwischen immerhin wieder mehr wie ein Mann denn wie ein Tier fühlte. Er war gewaschen, hatte frische Kleidung angelegt und lediglich die ausgemergelten Züge, das viel zu lange Haar und der Bart erinnerten noch an die Strapazen, die er erlebt hatte. Nun. Und die fehlende Hand natürlich aber daran versuchte Jaime so wenig wie möglich zu denken. Es erinnerte ihn ohnehin fast jede Alltagsgeste daran.
Seine Begegnung mit Cersei war ebenfalls... nicht so ausgefallen, wie er sie sich ausgemalt hatte, aber auch diesen Gedanken schob er nun beiseite. Es ging darum, bei seinem "neuen" König vorstellig zu werden. Joffrey war Kronprinz gewesen, als Jaime die Hauptstadt verlassen hatte. Nun war er König.

Er trat näher, als er den Jungen im Garten am Götterhain entdeckte und schenkte dem Mann der Garde einen scharfen Blick, der Anstalten machte, sich zwischen sie zu stellen. "Joffrey..." Brachte Jaime hervor und er blieb stehen. "Ich meine... your Grace..."

Joffrey hörte wie jemand aus der Garde etwas sprach und so drehte er sich um. Was war denn jetzt schon wieder? Konnte er nicht einfach für eine Weile seine Ruhe haben? Scheinbar war dies ja nicht möglich. Seufzend erhob er sich deshalb vom Gras und strich einzelne Halme von seiner Kleidung. Dann richtete er sie her. Immerhin wollte er seinem ' Gast' sauber und ordentlich gegenüber treten. Er drehte sich um und kam dann zu den beiden Männern. " Onkel! Du bist wieder da und siehst trotz des Bades immer noch furchtbar aus!" Da hatte er noch gar nicht bemerkt, das Jaime eine Hand fehlte. Er ging einfach mal davon aus, das sein Onkel ein Bad genommen hatte. Immerhin konnte er ja schlecht geschniegelt und gebügelt von seiner Reise wiederkommen. " Warst du schon bei Mutter?" Er schickte den Mann der Garde weg, dieser blieb aber stehen. " Ich habe was gesagt!" kam es von Joffrey. " Gewiss das habt ihr, aber wir sind zu eurem Schutz hier!" entgegnete der Mann und der junge König seufzte. " Aber ich brauche euch nicht, wenn mein Onkel da ist. Verstanden? Jetzt verschwinde oder ich lasse dich hängen?" Zweimal ließ man sich das nicht sagen. Der Mann der Garde verbeugte sich und nickte. " Gewiss Majestät!" Dann verschwand er. Joffrey drehte sich erneut zu Jaime um. "In letzter Zeit sind sie schlimm, das glaubst du nicht!"

Jaime presste die Lippen aufeinander und nickte, ignorierte Joffreys herablassende Äußerung zu seinem Aussehen aber geflissentlich. Er war nicht durch halb Westeros gereist, um sich aufziehen zu lassen. „Ja.“ Erwiderte er schließlich und ein kurzes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Natürlich.“ Er machte eine kurze Pause. „Sie hat mich wissen lassen, wo ich dich finden kann.“ Er hielt sich zurück, als Joffrey sich an den Ritter der Königsgarde wandte, der sich als überraschend anhänglich herausstellte und Jaime runzelte kurz die Stirn. Kein Wunder war Robert Baratheon bei einem Jagdunfall drauf gegangen, kaum dass Jaime die Hauptstadt verlassen hatte!

„Das macht mein fehlender Einfluss.“ Erwiderte er und er richtete seinen Blick wieder auf Joffrey. Er war… gewachsen, in dem Jahr in dem Jaime fort gewesen war. „Ich bin sicher, das kann ich wieder… hinbiegen.“ Fuhr er fort und seine grünen Augen schimmerten kurz. Sofern Joffrey ihn ließ und nicht auf dumme Ideen kam. Die Idee ihm verklickern zu wollen, dass ihm eine Hand fehlte, um weiter Oberbefehlshaber über die Garde zu bleiben etwa.
„Ist Sansa Stark noch in Königsmund?“ Fragte er dann und sein Gesicht wurde wieder etwas ernster.

" Das glaube ich dir gerne, da Mutter noch vor einer Weile mit mir hier war. Irgendwie finde ich diesen Ort.....ich drücke es mal so aus........er ist ganz okay!" meinte Joffrey dann. Eigentlich mochte er den Ort zunehmend mehr, aber das würde er niemals in der Öffentlichkeit preisgeben. " Es wäre wirklich schön, wenn du das wieder hinbiegen würdest, Onkel. Sonst würde mir vielleicht sonst etwas passieren. Wenn ich sie nicht vorher töten lasse!" Die Idee gefiel ihm wirklich gut, das musste er schon zugeben. So hatte er seinen Spaß, aber irgendwie würde das mit der Zeit bestimmt langweilig werden, wenn er immer das Selbe tat oder? " Sansa Stark? Sie befindet sich noch immer hier in Königsmund! Onkel Tyrion ist ja mit ihr verheiratet und da kann ich sie ja schlecht wieder von hier weg lassen. Wobei, da können dann gleich Beide gehen und ich hätte meine Ruhe?!" Jetzt machte er sich ernsthaft Gedanken darüber, wie er es denn nun entscheiden sollte. Er sah sich am Götterhain um und auf das Wasser. Dann sah er zu seinem Onkel und bemerkte erst jetzt, das etwas nicht zu stimmen scheint. " Kann es sein, das du irgendwie verletzt bist?" So genau konnte er das nicht erkennen und er war sich auch nicht sicher, ob er das so wirklich wollte.

Jaime nickte sachte. Das war dann wohl Joffreys Umschreibung dafür, dass er sich am Götterhain wohl fühlte. Auch wenn er es nicht aussprach. Er schien aus den Fehlern anderer König gelernt zu haben… oder er gab einfach nur nicht gerne zu, wenn er etwas mochte.
„Du hast nur sieben Ritter in deiner Garde, Joffrey.“ Wies Jaime ihn milde darauf hin. „Es wäre nicht klug, dich ihrer grundlos zu entledigen.“ Seine grünen Augen glitzerten. „Du darfst nicht vergessen, dass nur die besten Ritter von Westeros den Weg in deine Garde finden. Und wenn du anfängst, sie töten zu lassen, wird es sehr bald schwierig werden, Ritter für die Garde zu finden, ganz egal wie viel Ehre mit einem Platz in der Garde einhergeht. Diese Männer haben einen Eid geschworen, dich zu schützen. Ihr Leben für dich zu geben… aber nicht so.“
Wer hatte dem Jungen diese lapidare Einstellung zu Rittern und Hinrichtungen nur mitgegeben?

„Verheiratet? Tyrion? Mit Sansa Stark?“ Jaimes Augenbrauen kletterten ein wenig in die Höhe. Das hatte er… nicht gewusst. Aber es war auch nicht notwendigerweise eine schlechte Neuigkeit. „Wenn du Sansa nach Winterfell gehen lässt, kannst du damit den Krieg im Norden beenden. Und wenn du Tyrion mitschickst… bleibt Winterfell in unseren Händen. Es wäre ein kluger… Schachzug.“ Joffrey schien darüber nachzudenken, und Jaime unterbrach ihn nicht dabei, bis sein Neffe ihn erneut ansprach. Er presste die Lippen aufeinander. „Es war ein langer Weg vom Norden bis hier her.“ Erwiderte er und er hob langsam den rechten Arm – mit der fehlenden rechten Hand. „Ich habe unterwegs meine Hand verloren.“ Es fiel ihm schwer das zu sagen, aber er konnte schlecht darüber hinwegtäuschen.

Tyrion hatte Gerüchte gehört und es waren zur Abwechslung einmal gute Gerüchte. Er hatte nämlich gehört, dass sein Bruder wieder in King's Landing war. Er hatte auf Biegen und Brechen versucht Jaime aus der Gefangenschaft zu befreien... und so wie es aussah, hatte Catelyn sich gegen ihren Sohn durchgesetzt und den Gefangenenaustausch in die eigene Hand genommen... das hieß nun aber auch, dass sie Arya und Sanza nach Hause schicken mussten und wo Arya war, wussten wohl nur die Götter. Sanza allerdings... Tyrion seufzte und senkte den Blick während er so schnell er konnte durch die Gänge des Palastes lief. Das mit dem Mädchen war... schwierig. Sie war vierzehn. Vierzehn! Unweigerlich kehrten Tyrions Gedanken zu seiner eigenen Jugend zurück. Mit vierzehn war er traumatisiert und in sich gekehrt gewesen. Sanza... stand ihm da nicht in vielem nach. Deswegen wollte er sie beschützen. Irgendwie.

Der kleine Lord lief in den Palastgarten hinaus und konnte schon von weitem die Stimme seines Neffen und seines Bruders hören. Auf Joffrey hatte er naturgemäß nur wenig Lust zu stoßen. Die Fronten zwischen seinem Neffen und ihm waren verhärtet. Sie waren bisweilen sogar feindselig. Tyrion hatte in seiner Funktion als Hand alles getan, um das Königreich zu regieren. Das hatte auch mit eingeschlossen, dem König die eine oder andere Ohrfeige zu verpassen, wenn notwendig.

Tyrion streckte seine kurzen Arme aus und umging die Wurzeln der mächtigen alten Bäume so gut es ging. "Jaimeeeee!" rief er durch den Götterhain und kümmerte sich nicht darum, ob die Götter es ihm wohl übel nehmen würden. "Jaimeeee!"

Er gab einfach nicht zu, das er diesen Ort hier mochte, musste er aber auch nicht. Immerhin war er nicht dazu verpflichtet irgendjemandem Rechenschaft abzulegen. Es reichte schon wenn seine Mutter davon wusste. Wo er gerade so an sie dachte, fragte er sich wo sie sich momentan denn gerade befand. Er musterte seinen Onkel und verschränkte dann leicht die Arme. " Da kannst du möglicherweise Recht haben. Es wäre keine so günstige Idee, sie alle töten zu lassen. Nicht das jemand Angst vor dem Posten hat und ich dann ohne Schutz da stehe!" Er wollte und konnte sich das gar nicht ausmalen. " Wie viele Personen haben wir eigentlich, falls wir unser Land verteidigen und gegen wen auch immer kämpfen müssen?" Er wollte auch ganz sicher sein, das ihm niemand in die Quere kam oder gar stürzen konnte.

" Ja Tyrion ist verheiratet mit Sansa. Es wäre also nicht gut, sie zu schikanieren oder ihr das Leben schlecht zu machen. Er kann gut austeilen, dass muss man ihm lassen, mit seiner Größe!" Joffrey grinste. Über den Vorschlag seines Onkels dachte er auch weiterhin nach. " Es wäre wirklich eine gute Strategie und ich hätte an einer Seite Ruhe da hast du Recht. Wieso ist mir das nicht eingefallen? Naja, ich denke, dass ich darüber noch ein paar Tage nächtigen werde!" Sein grinsen verschwand, als er hörte das Jaime eine Hand verloren hatte und als dieser, ihm die zeigte, musste er zur seite sehen. Irgendwie wurde ihm bald schlecht bei dem Anblick. Nun bemerkte er auch noch wie sein zweiter Onkel den Götterhain betrat. Er sprach Jamie an, deshalb hielt er sich erstmal raus.

Jaime runzelte kurz die Stirn. Erwartete er einen Angriff? Beabsichtigte er einen Kriegszug zu unternehmen? Joffrey ließ keinen Schluss darauf zu. Jedenfalls nicht für Jaime.
„Einige hundert Mann der Stadtgarde.“ Erwiderte er dann. „Das sind die Jungs in den goldenen Rüstungen und Umhängen.“ Nur für den Fall der Fälle. „Fünfundvierzigtausend Mann aus der Lannister Armee, die unser Vater aufbringen kann…“ Jene, die Jaime im Norden verloren hatte waren davon bereits abgezogen, „Und je nachdem die Streitkräfte unserer Vasallen. Alles zusammen… in etwa weitere dreißigtausend Mann?“ Er hob eine Augenbraue. „Zu der Verteidigung der Stadt wirst du weit weniger Männer benötigen.“ Sollte es darum gehen. "Aber ich habe gehört, diese Erfahrung hast du bereits gemacht? Bei der Schlacht von Schwarzwasser?"

„Tu das.“ Erwiderte Jaime. Nach Arya fragte er lieber gar nicht erst. Sollte Joffrey darüber nachdenken. Und wen er zu dem falschen Schluss kam, konnte man ihm noch immer den Kopf waschen.
Der Königsmörder ließ den Arm wieder sinken als er sah, dass Joffrey angestrengt den Blick abwandte. Und offenbar tatsächlich für einen Moment nicht wusste, was er sagen sollte. Noch bevor Jaime aber etwas hinzufügen konnte, vernahm er Tyrions Stimme durch den Götterhain rufen. Er wandte sich um, und konnte tatsächlich sehen wie sein jüngerer Bruder auf ihn zugerannt kam – und dabei Wurzeln und anderen Unebenheiten auf dem Boden auswich.

„Tyrion!“ Jaime setzte ein Lächeln auf und seine grünen Augen funkelten. Er wusste, was Tyrion Catelyn Stark angeboten hatte und dass er allein deswegen überhaupt heute hier war.
Und als Tyrion ihn erreicht hatte, beugte er sich zu ihm herunter, um ihn kurz in die Arme zu schließen. Immerhin verdankte er ihm sein Leben und war er bis jetzt der einzige, der sich über alle Maßen über seine Rückkehr zu freuen schien. Jedenfalls allein um seiner Selbst Willen.

Jaime schien im Gespräch mit Joffrey vertieft zu sein. Dafür, dass er gerade erst wieder hier aufgetaucht war, sah er schon wieder sehr ernst und geschäftig aus. Tyrion wunderte sich kurz, wischte die Gedanken dann aber beiseite. Ob sein Neffe und sein Bruder hier wirklich Politik besprachen? Jaime? Und Joffrey? Egal. Das wirkliche Sagen hatte nämlich einzig und alleine Tywin... das hatte er unter Beweis gestellt in den letzten Wochen.

Tyrion sah zu seinem Bruder auf. Er konnte die Entbehrungen der letzten Monate auf seinen Zügen sehen. Zwar war Jaime gewaschen und gekämmt, doch das Haar war noch zu lang, die Wangen eingefallen und er trug einen Bart. Erst jetzt erinnerte sich Tyrion daran, dass er wohl nicht viel besser aussah. Er hatte viele Wochen im Fieber gelegen, seine Nase verloren und eine Narbe, die von seiner Stirn über sein Gesicht bis hinunter ans Kinn reichte. Es sah so aus, als ob man ihm den Schädel hatte spalten wollen. Und genau das war es gewesen, was der fremde Ritter versucht hatte.

"Mein lieber Jaime." Tyrion lächelte trotzdem so gut es ging und erwiderte seine Umarmung. "Ich freue mich dich wiederzusehen." Auch wenn ihm eine Hand fehlte. Ein Seitenblick verriet ihm, dass auch dieses Gerücht leider wahr war. Für Tyrion, der selbst ein Krüppel war aber, machte das überhaupt nichts. Erst jetzt warf er auch seinem Neffen einen kurzen Blick aus den verschiedenfarbigen Augen zu.

"Hoheit." begrüßte er ihn mehr oder minder respektvoll und ließ seinen Blick dann zu Jaime zurückgleiten.

Joffrey wollte das man keine Schlüsse aus seinen Worten ziehen konnte, das war gut so und sollte auch so bleiben. Er sah Jaime an. " Ich weiß wie die Stadtgarde aussieht, Onkel. Niemand muss mir das erklären. Immerhin bin ich König und da wäre es schon gut, das zu wissen!" Er klang nicht gerade begeistert, schlug dann aber sofort um. " Man muss immer über den Stand der Soldaten Bescheid wissen, wenn man weiß was gut für einen ist, aber wahrscheinlich ist Königsmund momentan der sicherste Ort, des ganzen Reiches! Fiese Tatsache würde aber dagegen sprechen Sansa und Tyrion zurück nach Winterfell zu schicken!" Er war sich da immer noch nicht so ganz sicher, bei der sache und das ging ihm gehörig auf die Nerven. Manchmal war es wirklich nicht einfach irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Gut war allerdings, das Tyrion jetzt auch darüber Bescheid wusste und Joffrey war auf dessen Reaktion und Meinung mehr als nur gespannt.

Er sagte Nichts zu dem Thema Schwarzwasser. Warum auch? Momentan war er nicht in der Stimmung dazu und er hatte immer noch einen Brief von der Croy, den er beantworten müsste, aber noch keine zeit dafür gefunden hat.
" Hallo. Du siehst furchtbar aus!" Dies war die Begrüßung Joffreys an Tyrion und er störte sich nicht weiter an diesem. Wenigstens hatte er ein Hallo herausgebracht. " Wenigstens gibt es bald etwas zu feiern. Vielleicht bringt euch das alle mal auf ein paar andere Gedanken!" Er wollte es hoffen.

„Das wäre es in der Tat.“ Pflichtete Jaime Joffrey bei. Auch wenn er bezweifelte, dass Joffrey auch nur halb so viel wusste, wie es für ihn als König gut war. Aber er schien sich neuerdings ja offenbar zu bemühen. Und vielleicht würde ein guter König aus ihm werden, auch wenn alles, was Jaime bislang über Joffreys königliche Regentschaft gehört hatte eher…. Auf das Gegenteil schießen ließ. Trotzdem war und blieb Joffrey Cerseis Sohn und das alleine war Grund genug, ihn zu unterstützen, so lange es vertretbar war. Joffrey hatte gute Berater. Er musste nur lernen, auf sie zu hören aber… so lange Tywin die Zügel in der Hand hielt, konnte ohnehin nicht viel schief gehen. „In Winterfell könnte mit Sansas Rückkehr aber Frieden geschlossen werden. So lange sie in Königsmund verweilt, wird niemand glauben, dass es ihr gut geht oder sie aus freien Stücken hier verweilt.“ Gab Jaime zu bedenken. Und das musste Joffrey auch in Betracht ziehen, wenn er über die Sache nachdachte. Jaime für seinen Teil war nicht allzu begierig darauf, erneut mit einem Heer in den Norden zu ziehen.

„Und ich freue mich unendlich, wieder hier zu sein.“ Gab Jaime an Tyrion zurück ehe er seinen kleinen Bruder auf etwa eine Armeslänge von sich hielt, um ihn kurz zu betrachten. Eine riesige Narbe zog sich quer über sein Gesicht und ein Teil der Nase fehlte. „Wie ich sehe hat der Held von Schwarzwasser Spuren seiner Heldentaten davongetragen.“ Sagte er, aber auch wenn seine Wortwahl eher salopp war, so war es der Klang seiner Stimme der verriet, dass Jaime durchaus Anteil nahm.
„Danke.“ Murmelte er dann leise und er meinte damit natürlich, dass Tyrion diesen… Austausch mit Lady Stark angeleiert hatte.

Dann aber wandte er sich wieder Joffrey zu und einige Momente lang blinzelte er verwirrt. Es gab etwas zu… feiern? Er hatte keinen Überblick. Welche Feier stand an? Es dauerte einige Momente, ehe ihm dämmerte. „Dein… Namenstag?“ Es war eher ein Raten denn tatsächliches Wissen. Jaime hatte ja nicht einmal einen Schimmer, welcher Tag oder Monat es gerade war. Sein Blick glitt kurz fragend zu Tyrion.

Tyrion lächelte ein wenig. Ja, das konnte er sich vorstellen. "Ich habe schon das Schlimmste erwartet, als die Ablehnung aus dem Norden kam... ich habe eine kleine Gruppe Sellswords losgeschickt, aber Robb Stark muss sie ausgeschaltet haben..." Zumindest waren sie nie zu Jaime vorgedrungen. Und der junge Wolf hatte auch den Gefangenenaustausch zugunsten seiner Schwestern ausgeschlagen. Tyrion hatte nahezu alle Hoffnung verloren.

Tyrion senkte kurz den Blick, lächelte dann aber wieder. "Ja... Ja, ein wenig." gestand er dann. Es fiel ihm immer noch unendlich schwer zu akzeptieren, dass er jetzt nicht nur klein, sondern ein Monster war. Jaime würde dieses Gefühl kennen. Auch er konnte nicht verstecken, was ihm widerfahren war.

Der Blick des kleinen Lords legte sich wieder auf Joffrey und langsam nichte er. "Ja, der Namenstag Seiner Majestät. Es wird ein ziemlich großes Fest werden und Ritter, Ladys und Lords aus allen Sieben Königreichen werden erwartet..." Ein Albtraum für die Königsgarde.

" Was ist aber, sollte ich dies wirklich veranlassen, wenn Robb Stark seine Armee nicht zurückzieht. Da hat er dann seine Schwester wieder und wir? Haben gleich zu Leute an ihn ausgeliefert!" gab Joffrey dann zu bedenken und überlegte weiter. Darüber würde er sich seinen Kopf noch zerbrechen heute. " und wo die andere Tochter von Ned Stark momentan verweilt, das wissen wir auch nicht. Was bringt ihnen da Sansa? Davon wird Robb nicht aufhören!" Konnte er sich allerdings so täuschen?

Konnte es wirklich klappen? Er lauschte dann weiter dem Gespräch seiner Onkel und hielt sich da heraus. Immerhin konnte er nicht wirklich mitreden, was ihn irgendwie ein klein wenig nervte. " Ihr seht Beide furchtbar aus und seid Helden. jetzt haben wir das auch geklärt und ja du hast. Mein Namenstag. Es wird bestimmt interessant. Onkel Tyrion..." Er wandte sich an den Jüngsten. "......es sei dir von mir erlaubt Sansa Stark mitzubringen, aber auch nur sie. Keinen Anderen möchte ich an deiner Seite sehen!" Es war sein Ernst und er wollte ihn auch auf der Feiern sehen und nicht in irgendeinem Freudenhaus. " Sei bitte pünktlich!"

„Und wir haben King’s Landing und eine Armee von sechzigtausend Mann.“ Erwiderte Jaime. „Robb Stark wird den Süden nicht angreifen. Seine Stärke liegt im Norden. Er ist nicht so dumm, so weit in den Süden zu kommen.“ Jaimes grüne Augen blitzten. „Und so lange Sansa Tyrions Frau ist, gehört Sansa zu unserer Familie. Diese… Ehe könnte der Grundstein für Frieden werden.“ Wenn niemand dazwischen funkte. Dann aber spitzte er die Ohren. Arya war also… nicht hier? Er hatte bisher noch nicht nach ihr gefragt, aber vielleicht würde er Tyrion später danach… fragen?

Jaime schüttelte kurz den Kopf als er sich Tyrion zuwandte. „Sie haben es versucht.“ Erwiderte er leise. „Und wurden dafür gehängt.“ Sie waren ja sogar… fast erfolgreich gewesen. Sie hatten ihm ein Messer in die Hände gegeben, und Jaime hatte zwei Wachleute ausgeschalten. Bevor er aber hatte fliehen können, waren sie entdeckt worden und danach hatte Robb Stark in aus Sicherheitsgründen alleine an einen Pfahl gekettet. Und niemand hatte sich ihm mehr nähern dürfen. „Lady Stark war glücklicherweise ein wenig… zugänglicher.“ Fuhr er leise fort. Auch wenn sie sich damit bestimmt nicht beliebt gemacht hatte.

Dass Joffrey das Gerede über die Schlacht nicht gefiel, entging Jaime nicht. Er hatte es bereits zuvor bemerkt, als er die Schlacht von Schwarzwasser angesprochen hatte. Gerüchteweise hatte sich der junge König da aber auch nicht mit Ruhm bekleckert. Weswegen Jaime seinen genervten Kommentar schlichtweg ignorierte. König hin oder her.

Trotzdem presste er nun die Lippen aufeinander. Joffreys Namenstag also. Das versprach… anstrengend zu werden. Und eigentlich wollte Jaime nichts anderes, als endlich zur Ruhe zu kommen. King’s Landing aber gönnte ihm das nicht. „Ja, ich sehe schon. Ein riesiger Grund zur…. Freude.“

Tyrion wich dem Blick seines Bruders aus. Jaime konnte nicht wissen, dass diese Ehe mehr als fragwürdig war und auf wackeligen Beinen stand. Sie waren vor den Göttern getraut waren, aber... aaaaaber.... zu einer Ehe gehörte weit mehr und davon waren sie noch weit entfernt. Tyrion wusste, was seine Pflicht war. Tywin hatte es mehr als klar gemacht, aber er würde dieses Mädchen zu nichts zwingen. Sie hätte sich ohnehin gegen ihn wehren können... aber vermutlich hatte sie das nicht einmal in Erwägung gezogen. "Ja..." sagte er leise. "Frieden mit dem Norden." Nur deswegen hatte man Sanza an ihn verschachert. Das arme Mädchen.

Tyrion nickte langsam und lauschte Jaime aufmerksam. "So etwas ähnliches habe ich befürchtet." sagte er leise. Als es keine Meldung mehr aus dem Norden gegeben hatte, hatte Tyrion irgendwann aufgehört zu hoffen. der Plan war gut gewesen, aber eben nicht gut genug. Er zog eine Augenbraue hoch. "Sie ist eine Mutter..." sagte er. "Und sie möchte ihre Kinder zurück... die ich bereit bin ihr zu geben." Sein Blick glitt zu Joffrey. Und dann verschlossen sich seine Züge.

"Ja und du siehst nicht furchtbar aus. Macht dich nach deiner Logik nicht zu einem Held. Ah richtig. Du bist auch keiner." Tyrion zog eine Augenbraue hoch. "Sanza Lannister, mein lieber Neffe. Lannister. Und ich brauche deine Erlaubnis nicht, um die Lady Lannister mitzubringen. Ich denke aber, dass ich ihr diese Festlichkeiten aus gegebenem Grund ersparen werde, es sei denn sie legt Wert auf deinen Anblick." Tyrions verschiedenfarbige Augen funkelten. "Wen sonst sollte ich noch mitbringen, Neffe? Mh?" Man konnte ja viel über Tyrion sagen, auch dass er sich mit Wein und Frauen vergnügte, aber Joffrey, Cersei, Jaime und Sanza dadurch zu entehren, dass er nicht erschien oder eine Hure mitbrachte, würde er niemals tun.

Joffrey sah Tyrion böse funkelnd an. " Ich habe nie behauptet das ich ein Held bin, lediglich das ihr furchtbar ausseht. Gut, dann ist nenne ich sie eben Lannister. Wenn es dir dann besser geht und die Lady Lannister, wie du sie nennst, würde ich auch dabei haben wollen, richte ihr das aus. Was weiß ich....irgendwelche Freunde oder Ritterkollegen. was weiß ich denn mit wem ihr euch herumschlagt?" Also wirklich, woher sollte er das denn bitte wissen?

Nun wandte er sich an seinen anderen Onkel, weil er Lust dazu hatte. " Ich in davon noch immer nicht überzeugt. Meinst du wirklich dass Robb Stark es sich nicht traut in den Süden zu marschieren? Andere haben es auch schon getan!" Er zweifelte immer noch etwas und gab aber nicht zu, das er nicht wusste was richtig war und was falsch. Er würde einfach irgendetwas entscheiden, so einfach war dies. " Warum stehen wir eigentlich noch so lange hier herum? Immerhin ist bald mein Namenstag und dafür würde ich mich noch fertig machen wollen. Ihr nicht? Dann könnt ihr allen von der Schlacht am Schwarzwasser erzählen. Bei der ich ja zum Schluss nicht mehr dabei sein durfte!" Er fand diese Aktion von seiner Mutter wirklich blöd und sinnlos. Noch immer war er deswegen sauer auf. Wie stand er denn jetzt dadurch da?

Jaime nickte. Er sagte nicht, dass er Lady Stark ebenfalls sein Wort gegeben hatte. Oder dass er beabsichtigte, es zu halten. Jetzt in diesem Moment war das keine gute Idee.
Dann aber runzelte er ein wenig verwirrt die Stirn. Was war denn nur mit dieser Ehe? Irgendwas stimmte da doch nicht, wenn er sich den Schlagabtausch zwischen seinem Bruder und seinem Sohn so… betrachtete. Es hatte ihn ja ohnehin überrascht dass Tyrion und Sansa… verheiratet waren. Aber diese ständigen… Spitzen… die nahm er zwar wahr, aber er konnte sie nicht zuordnen. Es sagte ihm nur wieder, dass er einiges verpasst haben musste. Und einiges aufzuholen hatte.

„Andere?“ Jaime hob eine Augenbraue und sah Joffrey herausfordernd an. „Wer?“ Seine grünen Augen glitzerten. „König Robert?“ Ja, der war in King’s Landing einmarschiert, aber aus dem Norden war der nicht gekommen. Jaime lächelte kurz, aber sein Lächeln war unterkühlt und auch seine Augen funkelte kalt. „Willst du wissen wer ihm die Tore zur Stadt geöffnet hat?“ Erkundigte er sich, ging aber nicht davon aus, dass Joffrey mit einem „Ja“ antworten würde.

Dann schüttelte er den Kopf. „Ich bin mir sicher.“ Erwiderte er. „Wenn es im Süden nichts mehr für Robb Stark gibt, wird er den Süden nicht angreifen. Er ist nicht so dumm und schickt seine Männer in den sicheren Tod.“ Das war mehr die Art des Südens.

Jaime schwieg auf Joffreys Worte hin und schüttelte einfach nur kaum merklich den Kopf, ließ aber unter den Tisch fallen, dass er allenfalls von der Schlacht gehört hatte. „Durftest?“ Wiederholte er dann dennoch und er lächelte kurz dabei. „Wer könnte einem König wohl etwas verbieten?“ Natürlich hatte Jaime eine sehr gute Vorstellung davon, wer das gewesen sein könnte und es sah Cersei auch sehr ähnlich. Trotzdem hatte er sich diesen Kommentar… nicht verkneifen können. „Aber du hast recht. Du solltest dich wirklich fertig machen. Und wir auch, denn wir sehen ja schließlich furchtbar aus…“

"Es geht nicht darum, ob es mir besser geht oder nicht. Du hast dem Mädchen Respekt entgegenzubringen, nachdem sie nun Teil der Familie ist und wenn du es nicht tust, bekommst du Ärger mit mir. So einfach ist das. Lady Sansa wurde oft genug von dir gedemütigt und misshandelt. Du lässt sie ab sofort in Frieden. Ob du sie da haben willst oder nicht, ist mir gelinde gesagt herzlich egal. Ich richte mich da nach ihren Wünschen." Tyrions Augen funkelten wütend. Eigentlich hatte er nicht so in die Luft gehen wollen, aber Joffrey hatte es verdient, dass man ihm wenigstens einmal in seinem Leben sagte, wie überaus menschenverachtend er sich gegenüber der kleinen Sansa verhalten hatte.

"Ritterkollegen. Du schmeichelst mir. Aber ja, ich werde Bronn zuhause lassen. Er wird darüber tief traurig sein." sagte Tyrion und seine Stimme troff vor Sarkasmus.

"Unser König wurde von seiner Mutter in Maegor's Holdfast zitiert. Zu den Frauen und Kindern. Kindern ist glaube ich der springende Punkt. In jedem Fall hielt Cersei es nicht für angebracht und angemessen ihn auf dem Schlachtfeld zu wissen." Tyrion deutete ein Schulterzucken an. "Ich werde dir gerne alles erzählen, was du wissen möchtest. Allerdings wurde ich während der Verteidigung niedergeschlagen..." Tyrion schüttelte erneut den Kopf und sah den König ein weiteres Mal an.

"Ja, geh und mach dich fertig. Bei mir nützt das wohl nichts. Ich sehe in deinen Augen immer furchtbar aus." Er verschränkte die Arme vor der Brust und wandte seinen Blick dann wieder Jaime zu.