Zollwasser (inklusive Nordhafen und Markbergen)

Arya lachte einen Moment leise in sich herein, bis sie das Grinsen von Braden sah. Sie legte den Kopf leicht schief und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Wie sollte es mir schon gehen. Im Gegensatz zum Rest meiner Familie, wohl recht gut."
Erwiderte sie recht traurig und sah den Herrn von Zollwasser an.
"Und von hohem Besuch kann man nicht reden."
Sagte sie noch hinzu, schließlich war sie keine Lady oder etwas anderes. Sie trug nur den Namen, der jedoch
zu dieser Zeit nicht mehr viel bedeutete. Sie betrachtete ihn und zog eine Augenbraue. Er schien bereits schon wieder zu planen was sie recht interessant fand.

Es tut mir leid was eurer Familie geschehen ist und ich wünschte ich hätte es verhindern können. Aber solche Taten stehen leider nicht in meiner Macht. Wollt ihr etwas trinken? Tee, Wasser, Wein oder etwas anderes?
Er konnte ihre Trauer nachspüren, seit dem Tag an dem seine Mutter gestorben war. Es war immer schwer einen geliebten Menschen zu verlieren, aber dann noch (fast) die gesamte Familie auf einmal, das war hart.
Er ging zum Tisch in der Ecke und füllte sich einen Becher.
Immerhin seit ihr ehrenvoller als Bolton., war sein trockenes Kommentar auf ihre Bescheidenheit.
Ihr habt kein Bündnis gebrochen.
Er beobachtete ihr Mienenspiel. Etwa schien sie zu verwundern.
Hat das Hochziehen eurer Augenbraue eine Bedeutung?

"Tee, Tee wäre gut."
Sagte sie und beobachtete ihn. Er schien ihre Gefühle wirklich verstehen zu können und sie glaubt ihm sein Beileid.
"Ehrenvoller als Bolten zu sein ist wohl auch nicht schwer."
Gab sie nur zurück und strich sich durch die Haare. Scheinbar hatte er ihre Miene gut beobachtet und das ließ sie den Kopf leicht schief legen.
"Mir schien es nur so, als würdet Ihr viel Denken. Als Ihr meinen Namen erfahren habt, schien es so als würdet Ihr sofort etwas ausdenken. Das hat mich etwas stutzig gemacht. So jemanden habe ich bisher noch nicht getroffen."

Er lächelte als er Tyron bat heißes Wasser und Kräuter zu holen. Er lies sich auf einem Stuhl an der Feuerstelle nieder.
Nun es war seit meiner Geburt klar das mein älterer Bruder meinen Vater beerben wird. Also habe ich mich mehr der Politik und dem Spiel der Häuser gewidmet. Ich weiß wie ich Dinge von den anderen Häusern erfahre, wie ich sie gegeneinander ausspiele und kenne die Wünsche und Vorlieben vieler Lords. Das Wort kann mächtiger sein als ein Schwert, wenn man es richtig einsetzt.
Ich weiß zahlreiche Dinge die durchaus später einmal wichtig werden könnten.
Er trank einen Schluck aus seinem Becher. Tyron kam mit einer Kanne dampfenden Wassers und einigen Kräutern, wie Salbei oder Minze zurück. Er stellte alles auf dem Tisch ab.
Wusstet ihr zum beispiel das ihr ohne die rote Hochzeit jetzt mit einem Frey verheiratet währed?
Ja ich plane und das schon immer. Ich habe hunderte Pläne um Bolton zu stürtzen, aber alle sind von kleinen Details abhängig und deshalb gefährlich.
Der Teufel lag im Detail.

Arya lauschte genau Bradens Worten und schien selbst bereits wieder nach zu denken. Wenn er wirklich so viel wusste, würde er ein gefährlicherer Mann sein als einer der gut mit einem Schwert umgehen konnte. Sie ging zu dem Tisch und tat sich ein paar Blätter Minze in den Becher füllte dann Wasser darauf.
"Das hört sich durch aus sehr interessant an."
Erwiderte sie und setzte sich zu ihm. Dann jedoch blickte sie auf und sah ihn fast schon geschockt an.
"Ich wäre was?! Mit einem dieser Mörder? Warum das?"
Niemals hätte sie einen von denen geheiratet, schließlich hatte sie davon nie etwas gehört. Aber wie auch, sie war ja nie wirklich unter Leuten gewesen, die davon gewusst haben könnten.
"Und hat mein Auftauchen viel an Euren Plänen geändert?"
Sie rührte etwas in ihrem Tee herum und probierte dann einen Schluck. Sie verzog ganz leicht das Gesicht, da der Tee noch ziemlich heiß war.

Er lächelte als er ihren Schock sah. Er hatte einen Nerv getroffen. Allerdings war Arya Stark mehr als eine Figur auf dem Schachbrett. Er empfand durchaus Sympathien für sie und würde sie nicht sinnlos verschieben.
Euer Bruder un Eure Mutter mussten den Trident überwinden, um zu verhindern das Tywin Lennister ihre Armee gleich vernichtete. Deshalb trafen sie eine Abmachung mit dem späten Frey. Zwei seiner Söhne sollten als Mündel nach Winterfell, einer seiner Söhne wurde Robbs Schildknappe, ihr solltet einen seiner zahlreichen Nachkommen heiraten und auch Robb sollte sich eine seiner Töchter aussuchen. Soweit so gut. Allerdings beging euer Bruder einen folgenschweren Fehler. Er brach die Abmachung und heiratete eine andere. Diese Bruch des Vertrages führte zur Teilnahme der Freys an der roten Hochzeit.
Er hatte diese Abfolge der Ereignisse durch Aussagen von Überlebenden Soldaten, Briefen und Gerüchten gebildet und war nach langer Kontrolle zur Überzeugung gelangt das dies richtig war.
Nun durchaus. Nach dem Recht von Westeros geht der Titel an den ältesten Sohn. Nach dem Recht von Dorne an das älteste Kind. Lord wählen ihr Recht frei, in allen Bereichen außerhalb des Rechts des Königs. Das Erbrecht gehört dazu. An sich hätte eure Schwester ein recht auf den Titel, doch sie wurde eine Lennister. Wir bewegen uns in eine Richtung die zur Suche nach verbündeten führen wird denke ich.

Das Mädchen nippte noch einmal an dem Tee und diesmal schien sie sich nicht die Lippe zu verbrennen, also trank sie still während sie Braden Flint zu hörte. Nun wusste sie endlich den Hintergrund und warum sich die Freys gegen ihren Bruder gestellt hatten, aber es machte alles nicht besser, weiterhin hatte sie das Bedürfnis alle dieser Familie einen Kopf kürzer zu sehen. Sie klammerte sich fast schon an den Becher, während Braden zur Erbfolge kam.
"Nach der Erbfolge wäre Bran nun der Erbe des Titels... Aber wie ich schon hörte sind er und Rickon verschwunden."
Arya verwendete nicht die Worte sie sein Tod, weil sie nicht daran glaubte. Vielleicht wollte sie es nicht glauben, was natürlich verständlich war. Sie hatte sich oft über ihre Schwester beschwert, aber zu wissen, dass sie nun zu dieser schrecklichen Familie gehörte, tat Arya unglaublich leid. Zu gern würde sie Sansa befreien und weit weg von Königsmund in Sicherheit bringen, doch was würde sie schon tun können. Während sie an ihre restliche Familie dachte, blickte sie auf den Tee in dem Becher. Langsam blickte sie dann wieder zu Braden auf.
"Eine Suche nach Verbündeten? Ja, davon hatte Tyron schon mal gesprochen. Aber wer würde sich nun noch trauen sich gegen die Lennisters zu stellen und vor allem hinter wem."
Sie hatte das gleiche zwar auch schon in etwa mit Tyron besprochen, aber vielleicht hatte Braden andere Ideen vielleicht sogar schon Pläne, das wollte sie herausfinden.

Er nickte.
Da Bran und Rickon verschwunden sind und es keine männlichen Verwandte mehr gibt, liegt es im Moment an euch euer Haus wieder ins Licht zuführen.
Langsam erhob er sich aus seinem Stuhl und kramte aus der Truhe in der Ecke eine Karte des Nordens hervor.
Noch wagt kein Haus sich gegen die Lennisters zu stellen. Aber einige der verbliebenen Häuser des Nordens wollen sich an Bolton rächen. Wenn der Norden wieder frei und geeint ist werden sich die Blicke wieder nach Königsmund richten.
Sein Finger glitt über die Karte und stopte auf den Bäreninseln.
Lady Mormont, will Boltons Kopf für den Mord an ihrer Tochter. Die Mormonts sind ein armes aber stolzes Haus. Durch ihre Schiffe sind sie wichtige Verbündete auf See.
Sein Finger folgte der westlichen Küste, über Flints Finger bis zu den Eiseninsel.
Die Graufreuds ziehen gegen Bolton in den Krieg. Ich denke nicht das wir mit ihnen ein Bündniss eingehen können ohne unhaltbare Forderungen ihrerseits. Aber wir können ihren Krieg indirekt unterstützen um die Boltons ausbluten zu lassen.
Sein Blick glitt nun über den Trident und die angrenzenden Gebiete. Dort war momentan nichts zu machen. Er blickte über die Karte bis zur Ostküste. Sein Finger machte im grünen Tal halt.
Die Arryns... ,sagte er gedankenverloren,um ehrlich zu sein habe ich seit langem nicht mehr von ihnen gehört. Weißt du etwas von deiner Tante?
Er blcikte weiter auf die Karte und überlegte wie er weiter machen sollte.

Arya war aufgestanden um seinem Verlauf auf der Karte zu folgen. Mit den Graufreuds würde sie auch kein Bündnis eingehen. Theon hatte sie verraten, obwohl er so lange bei ihnen gelebt hatte. Sie betrachtete auf der Karte das Grüne Tal.
"Nein, seid John Arryn starb ist sie im grünen Tal. Ich glaube meine Mutter war bei ihr, aber mehr weiß ich auch nicht."
Sie kannte ihre Tante sowie so kaum, da sie diese nur selten zu Gesicht bekommen hatte.
"Was ist mit den verbliebenen Häusern die meinem Vater die Treue geschworen hatten. Zum Beispiel die Tallharts, die Reets oder die Umbers."
Schlug sie vor, viele dieser Namen hatte sie oft in Winterfell gehört und einige Leute der Familie auch kennengelernt. Doch sie erinnerte sich auch, dass die Umbers bei der roten Hochzeit anwesend waren. Sie wusste nicht ob von ihnen noch welche lebten. Aber vielleicht würden sie sich anschließen.

Sie schien tatsächlich Interesse an den Entwicklungen des Nordens zu haben. Das war hilfreich, aber auch zu erwarten gewesen.
Dazu wollte ich gerade kommen. Das ist unterschiedlich. Das Haus Umber ist geteilt, seit der Großjon verschwunden ist. Eine Hälfte unterstützt Bolton, die andere Nicht. Der Großjon war und ist ein treuer Unterstützer Winterfells und er wurde nicht getötet auf der Hochzeit. Nur wissen wir nicht wo sie ihn verstecken. Die Reets haben sich bisher herausgehalten, aber ich denke sie würden sich uns anschließen. Schließlich unterstützen sie die Glauers. Ein teil der Tallharts wurden im Kampf um Winterfell zerstreut. Ser Hellman ist gestorben und sein Haus hat sich Bolton angeschlossen. Die Glauers haben sich mit den Manderlys und den Seewerts zusammengeschlossen und versuchen sich Roose Bolton zu erwehren. Allerdings müssen wir mit ihnen schnell verhandeln, denn sollte Seewert die Unterstüzung entziehen wird Manderly einknicken denke ich. Die Karstarks unter meinem Vetter denke ich werden mich unterstützen, Ich weiß nur nicht wie sie nach dem Tod meines Onkels durch euren Bruder auf euch reagieren werden. Die Flints und der Rest der Bergstämme steht hinter euch.
Er zog mit seinem Finger einen Kreis um Grauenstein.
Bolton hat Hornwald, Staublin, Locke, Ryswell, Tallhart, Feist, Cerwyn und Kanton in seiner Hand und greift nach den Manderlys und Flints auf den Fingern.
Er erinnerte sich an ihre andere Frage.
Sie werden dem Banner folgen das ihnen beweist das sein Besitzer sie führen kann. So war es schon immer. Ein Name macht keinen Anführer, sondern die Fähigkeiten.

Arya hörte aufmerksam zu. Es schien wirklich schlecht um den Norden zu stehen. Sie wusste nicht viel über Politik und wie es war Verhandlungen zu führen, obwohl sie sich viel angelernt hatte. Sie konnte ja schließlich Tywin Lennister belauschen und auch ihren Vater hat sie oft zu gehört. Sie war fest entschlossen den Norden im Namen ihrer Familie wieder zu einen und die Schuldigen für den Tod ihrer Eltern und ihres Bruders zu töten. Das Mädchen ballte die Fäuste.
"Was mein Bruder konnte, werde ich auch können."
Meinte sie mit fester und klarer Stimme, auch wenn es sich bei ihr als Kind wohl sehr nach einem Wunschdenken anhörte. Aber sie hatte viel miterlebt und sie meinte es wirklich ernst.
"Aber ich werde mehr Hilfe brauchen als er."
Gab sie zu. Schließlich würde niemandem ein Kind nach laufen und sie wollte sich auch nicht zu erkennen geben. Sollten ihre Feinde ruhig noch glauben sie wäre verschollen oder tot.

Er trank den letzten Schluck aus seinem Becher und beobachtete wie das Gespräch auf sie wirkte.
Nun, Mut habt ihr und ihr scheint zu wissen worauf ihr euch einlasst. Wie ich sehen durfte könnt ihr auch kämpfen. Ihr befindet euch auf dem richtigen Weg, doch ihr werdet noch etwas Übung brauchen.
Er lies seinen Blick wieder über die Karte gleiten. An sich war ihm klar was zuerst getan werden müsste.
Ich denke wir sollten Weißwasserhafen und Karholt besuchen. Es ist immer gut sich mit den Nachbarn gut zustellen. Was denkt ihr?
Das er nach ihrer Meinung fragte mochte vielleicht überraschend kommen, aber wie es schien hatte sie ihren Weg gewählt. Noch konnte sie umkehren aber ab einen bestimmten Punkt nicht mehr. Wieder merkte er das sie mehr war als manche denken würden. Sie war keine Figur in seinem Spiel. Denn keine Schachfigur wählte ihr Schicksal selbst.
Tyron trat von hinten heran und tippte dem Zollherren auf die Schulter.
Ich wollte euch nicht stören aber es gab einen Brief für euch.
Er nahm das Pergament entgegen und lies seine Augen über die Worte gleiten. ER war geschockt, überrascht, erfreut und traurig zu gleich als er den Inhalt las.

Sie spürte eine gewisse Menge an Stolz, als er sie doch schon fast lobte. Jedenfalls nahm es das Mädchen so auf. Auch er fragte sie nach ihrer Meinung, so wie es Tyron getan hatte. Langsam war es sogar verständlich für sie. Sie war eine noch lebende Erbin des Namen Stark und sie machte ihrem Namen alle Ehre. Nicht viele Mädchen hätten so viel erlebt und noch immer den Mut zu irgendwelchen Aktionen.
Sie dachte an die Burgen die Braden genannt hatte.
"Weißwasserhafen ist der Sitz des Hauses Manderly und Karholt, der Sitz der Karstark, wenn ich mich nicht irre, oder?"
Fragte sie noch mal nach, ehe sie weiter sprach.
"Manderly ist eine gute Wahl. Aber ich weiß nicht wie es mit den Karstarks aussieht. Sie werden nicht sonderlich gut auf eine Stark zu sprechen sein. Obwohl sie sicher noch treu dem Norden dienen würden."
Als Tyron hinein kam wurde sie still und sah die verschiedenen Emotionen in Bradens Gesicht. Aber da es ein Brief für Braden war, würde sie warten, ob er es ihr sagen würde oder nicht.

Der Herr von Zollwasser war eine Weile so von dem Brief abgelenkt das er nicht direkt antwortete. Er füllte seinen Becher nach und lies sich wieder auf seinem Stuhl nieder. Doch er konnte nicht ruhig sitzen.
Er jetzt, als er wieder aufstand merkte er das Arya gesprochen hatte.
Da habt ihr recht. Doch ich denke mein Vetter wird auf mich hören, zwar nicht unbedingt soweit das sich die Karstarks direkt anschließen werden, aber zumindest werden wir unser Anliegen Vortragen können und es mit ihm besprechen ohne gleich zu sterben.
Er machte den Versuch eines Lächelns war aber noch zu aufgewühlt. Er ging die wenigen Schritte und blickte aus dem Fenster das auf dem Hof führte.
Doch ich fürchte wir werden das noch ein wenig verschieben müssen. Ich muss zuerst nach Witwenwacht reisen., sagte er nachdenklich.

Sie hatte gemerkt wie abgelenkt er gewesen war und fragte sich nun nur um so mehr was in den Brief gestanden hätte. Innerlich freute sie sich leicht einen wohl äußerst guten Verbündeten gefunden zu haben, auch wenn sie ihm nur soweit sie musste vertraute. Nach allem was sie gesehen hatte, konnte sie nicht anders als an jedem zu zweifeln. Aber vorerst würde sie bei ihm bleiben, er hatte schließlich die gleichen Ziele und auch wenn sie ihm nicht ganz traute, mochte sie ihn. Vor allem redete er nicht mit ihr wie ein unwissendes kleines Kind.
"Kann ich Euch begleiten?"
Fragte Arya dann und stand auf. Sie hatte den Becher Tee leer getrunken und sah den Herrn von Zollwasser an.
"Ich könnte mich als Euer Mundschenk tarnen."
Sie wollte wissen was er so dringend zu tun hatte, aber wollte nicht nachfragen.

Er lief vor dem Fenster auf und ab. Sollte sie ihn begleiten?
Er wollte sie nicht in unötige Gefahr bringen, doch er dachte auch das auf Witwenwacht keine Gefahr drohen würde. Er selbst hatte sie ja nicht einmal erkannt und er hatte sie häufiger gesehen als die meisten Bewohner der Burg auf der Halbinsel.
Nun gut. Ich denke das könnte gehen. Tyron?
Der Berater wandte sich vom Getränketisch ab.
Ja?
Sie sollen im Stall zwei Pferde bereit machen. Ich werde am Abend nach Witwenwacht reiten. Coly soll eine Eskorte von maximal 4 Mann bereit machen.
Er beobachtete wie sein Berater nickte und den Raum verließ. Dann blickte er wieder auf die Karte.
Eine Figur wurde bewegt und die Lage änderte sich langsam... zum Guten.

Arya freute sich innerlich.
"Danke Lord Braden."
Sagte sie äußerst höflich auf einmal und verbeugte sich mit einem Grinsen.
"Ich werde Euch sicher keine Probleme bereiten."
Als Tyron den Raum verlassen hatte, verschränkte Arya nun die Arme und entschied sich doch zu fragen.
"Warum wollt Ihr nach Witwenwacht? Was wurde Euch in dem Brief mitgeteilt?"
Sie wollte zwar nicht zu neugierig sein, aber er musste es ihr ja auch nicht sagen.

Braden biss sich auf die Lippen und überlegte ob er es ihr sagen sollte. Er sah aus dem fenster aber konnte den Blick nicht genießen. Er war sich nicht sicher, aber entschied sich dann es ihr zusagen.
Nun, meine Tante, Lady Lyessa Flint ist an ihrer Karnkheit verstorben. Mein Vater ist nun Lord von Witwenwacht. Ich habe meine Tante in meiner Kindheit sehr geliebt. Doch in dem Brief stand auch das mein Vater unserer Familie Titel und Land zurückgibt. Damit bin ich nun Lord von Zollwasser und damit Herr über das Land des Sear Tá. Es kommt überraschend
Und zeitgleich war es sehr schwer für ihn, seinen Titel mit dem Tod seiner geliebten Tante bezahlt zu haben.

Sie hörte ihm zu. Senkte aber den Blick als sie das Schicksal seiner Tante hörte.
"Es ist traurig zu hören. Ihr habt mein Beileid."
Schließlich wusste sie zu gut wie es in solchen Zeiten war einen Angehörigen zu verlieren. Das Mädchen stand betrübt inzwischen neben Braden und blickte ebenfalls raus aus dem Fenster. Nun kam ihr, ihr Verhalten recht unpassend vor. Sicher wollte er seiner Tante den letzten Besuch erweisen und nun musste er sich auch noch um ein kleines Starkmädchen kümmern. Arya schüttelte den Kopf. Was sollte das denn? Sie konnte doch auf sich selbst aufpassen, sie würde ihn nur mit nach Witwenwacht begleiten und sich dort etwas umhören.
"Es ist ein schwerer Verlust, die alten Götter werden sich gut um sie kümmern."
So wie sie sich sicher auch um ihre Eltern und Robb kümmerten.

Ich danke euch. Wenn ihr nichts mehr zusagen habt könnt ihr gehen. Ihr wollt sicher in euer Quartier zurück., sagte er betrübt. So wenig er es vermutet hatte so heftig traf ihn der Tod seiner Tante doch. Jahrelang hatte er ihr über die Schulter gesehen, von ihr gelernt und recht viel Zeit mit ihr verbracht.
Er selbst verließ den Saal und ging über den windgepeischten Hof aus der Festung heraus und ging durch die Felder in Richtung des Götterhains am Flussufer. Er wollte Ruhe um nachzudenken und den Verlust zu verkraften. Bald war er allein und als er den kleinen Wald um einen Altarm des Flusses betrat war er nur noch vom Rauschen der Blätter und des Gewässers umgeben. Der Wald war recht alt. angelegt von den ersten Zollherren um den Herzbaum herum, eine Blutbuche die älter war als alle Bäume in der Gegend. Es hatte die Zollherren verwundert das das Gesicht in eine Blutbuche geschnitzt war und nicht wie üblich in einen Wehrbaum. Weiden, Eschen, Birken aber auch einige Eichen säumten den Hügel mit dem Herzbaum.
Der Boden des Waldes war sumpfig und mit Binsen, Dotterblumen und anderen Pflanzen bewachsen. Man hatte einen Bolenweg gebaut um die Wald mitte trocken zu erreichen. Die Mitte selbst war ein Hügel auf dem der Herzbaum wuchs. Der Boden der Erhebung war trocken und auch hier wuchsen einige Blumen. Das Gesicht in der bläulichen Rinde des Baumes starrte ihn mit seinen schwarzen Augen entegen als er den Hügel unter rascheln des Laubes des letzten Jahres betrat.

"Natürlich, lasst mich einfach holen, wenn wir aufbrechen."
Arya verstand das Braden nun lieber allein war und verbeugte sich kurz. Dann verschwand sie aus dem Saal und suchte den Weg zurück zu den Quartieren. Da sie sich noch nicht ganz auskannte, wie auch, war sie ja gerade mal den zweiten Tag da. Verlief sie sich zweimal ehe sie die Tür zu ihrem Zimmer fand. Sie schloss die Tür hinter sich zu und seufzte kurz. Sie löste das Schwert von ihrem Gürtel und übte noch etwas. Sie hatte schließlich noch etwas Zeit bis sie aufbrachen und daher konnte sie diese auch für ihre Lektionen nutzen.

Er lauschte den Geräuschen des Waldes und betrachtete das Gesicht des Herzbaumes. Viele hatten sich gefragt warum es eine Blutbuche war. Er hatte es herausgefunden, als er hier an kam. Der Wehrbaum hatte die Nässe des feuchten Hains nicht vertragen. Von ihm war nur ein Stumpf in einem Tümpel geblieben.
Was würde von ihm bleiben? Er lehnte sich gegen die bestehende, angeblich "rechtmäsige" Ordnung auf. Wenn er scheiterte würde ihm besten Falls eine Haft blühen.Würden er und seine Anhänger sterben und vergessen werden? Wie die Reste des Wehrbaums. Würde man die Opfer vergessen, die viele Leute im Norden erlitten hatten? Vor,während und nach der roten Hochzeit.
Würde man den Tyrannen feiern? Er konnte es nicht sagen und er wußte nicht was die Zukunft bringt. Er wußte nur wenn er diesen Weg wählte würde er nicht umkehren können.

(Kannst gern mit in den Hain kommen Arya)

Arya übte einige Zeit. Sie fragte sich ob es hier wohl auch einen Hain wie bei Winterfest gab. Sie machte sich zwar nicht viel aus dem Glauben aber ihtem Vater war der Hain immer sehr wichtig gewesen. Sie verließ ihr Zimmer und schloss die Tür ab. Dann wanderte sie etwas durch die Gänge der Burg, bis sie den Ausgang fand und den Hof betrat.
Sie fragte sich durch bis sie wusste wo der Hain war und suchte sich den Weg dorthin. Als sie ankam sah sie Braden und blieb stehen.
"Oh verzeiht. Ich wusste nicht, das Ihr hierher wolltet."

Lange Zeit hatte er in Ruhe nachgedacht und den Geräuschen des Waldes gehört. Doch bald darauf hörte er Schritte. Er wandte sich um und erhob sich. Arya stand vor ihm. Er klopfte sich das Laub von seinen Kleidern.
Es ist schon in Ordnung. Ihr müsst euch nicht entschuldigen., meinte er ruhig. Er wollte zwar keine Gesellschaft, aber sie würden bald aufbrechen.
Habt ihr alles was ihr für unsere Reise braucht?

Arya trat etwas näher und nickte.
"Ja. Ich brauche ja nicht viel."
Erklärte das Mädchen. Sie besaß ja auch seid sie aus Königsmund geflohen war nicht mehr viel. Das Mädchen ging an Braden vorbeinund sah zu dem Herzbaum. Sie strich über das Gesicht. Ihr Blick wandte sich dann gen Himmel und langsam schlossen sich ihre Augen.
"aich habe oft meinen Vater im Hain von Winterfell getroffen. Glaubt Ihr er wäre stolz wenn er mich nun
sehen würde? Ich fragr mich oft was er wohl sagen würde."